Rezension

Der japanische Schindler

Codename: Sempo -

Codename: Sempo
von Andreas Neuenkirchen

Bewertet mit 3 Sternen

Durch den Film von Steven Spielberg ist der Name Oskar Schindler sehr bekannt. Er hat nur aus Mitgefühl ohne persönliche Vorteile Juden gerettet.
Genau das hat auch Chiune Sugihara getan. Es war ihm ein Anliegen der Menschlichkeit Genüge zu tun. Seiner Meinung nach gab es keinen Grund für Japan ihrem Verbündeten in der Judenfrage zu folgen. Daher stellte er als Konsul in Litauen tausende Visa für die Verfolgten aus. Er handelte gegen die Weisungen des japanischen Außenministeriums. Er riskierte zwar nicht sein Leben aber seine Stellung und sein Einkommen. Dazu war das Ansehen in der japanischen Gesellschaft sehr wichtig, dieses riskierte er genau wie das seiner Frau und seiner Söhne. Als einer der ungehorsam gegenüber seinem Land handelte, war er in der Heimat verfemt.
Kurz vor seinem Tod wurde seine Rettungsaktion weltweit bekannt und er wurde mit Auszeichnungen und danach mit Gedenkstätten an vielen Orten geehrt. Denn seine Juden leben überall in der Welt und haben an ihren Orten Gedenkschreine aufgestellt.
In Israel erhielt er die Ehrung "Gerechter unter den Völkern".
Eine interessante Persönlichkeit, von der ich vorher noch nichts gehört hatte. Obwohl er so vielen Menschen die Möglichkeit des Überlebens gegeben hatte.
Der Autor beschreibt vor allem das Umfeld des Japaners im Ausland. Für einen Mann aus der japanischen Kultur war Sugihara sehr weltoffen und modern eingestellt. Er besprach zum Beispiel seine Entscheidungen mit seiner Frau und seinen älteren Söhnen.
In diesem Buch steht wenig über seine Persönlichkeit und seine Beweggründe, er wird als intelligenter zurückhaltender, höflicher Mensch mit vielen Interessen beschrieben, warum er so handelte wird nur mit seiner Menschlichkeit beschrieben.
Der Schreibstil klang für mich nach: Erzähl mal von früher, immer wieder erwähnte der Autor Details die zwar zum Geschehen gehörten aber zeitlich oder räumlich zu einem anderen Bereich gehörten.