Rezension

der schwächste Band dieser Reihe

Feel Again - Mona Kasten

Feel Again
von Mona Kasten

Feel Again ist der dritte und abschließende Band der „Again-Reihe“ von Mona Kasten. Die Reihe habe ich nun mit einem lachenden und einem weinenden Auge beendet. Grundsätzlich mag ich nämlich ihren Schreibstil sehr, denn sie schafft es ganz wunderbar, ihre Protagonisten mit tollen Hobbies und Macken zu versehen und miteinander agieren zu lassen. Auch wenn mir die Probleme der Protas manchmal eine Idee zu dramatisiert erscheinen, habe ich mich trotzdem wieder sehr wohl in Woodshill und mit dem Freundeskreis von Allie und Kaden gefühlt.

In diesem Band geht es um Saywer, die aufgrund ihrer Erlebnisse als Kind und Teenager eher schroff rüber kommt und selten jemanden an sich ran lässt. Dadurch stößt sie natürlich den einen oder anderen vor den Kopf und das hat sie für mich auch nicht immer sympathisch gemacht. Vor allem ihr Umgang mit Männern bzw. dass sie ihr Leben lang nur One Night Stands hatte und dann plötzlich der „Eine“ auftaucht, ist für mich immer etwas merkwürdig und arg konstruiert.

Isaak mochte ich allerdings sehr – er ist ein gut aussehender Nerd, der nicht nur die richtigen Serien schaut und mit dem Computer zaubern kann, sondern auch sehr liebevoll mit Kindern umgeht, seine Familie über alles liebt und von der Arbeit auf der Farm seiner Familie muskel-gestählt ist – alles in allem also ein Traumtyp, wenn sich Mona Kasten nicht aus Shades of Grey Mrs. Robinson ausgeliehen hätte – auch wenn der Erzählstrang um die ältere Freundin von Isaacs Mom dann irgendwie im Sande verläuft. Aber wenigstens erklärt es, warum der Nerd Isaak, der beim Gedanken an eine Frau sofort rot wird, eine Bombe im Bett ist – mehr oder weniger… Was meiner Meinung nach aber nicht die völlige Schüchternheit erklärt, denn Sawyer bietet ihm sogar einen Deal an und gibt ihm Nachhilfeunterricht im Flirten – er soll insgesamt selbstbewusster werden. Zu 100% habe ich da nicht verstanden, wie Isaak, der in einer riesigen Familie aufgewachsen ist, seine Schwestern trösten kann und allerhand sexuelle Erfahrungen mit einer älteren Frau gesammelt hat, dann irgendwie so schüchtern und verklemmt sein soll …

Daher muss ich sagen, obwohl ich den Freundeskreis, den Schreibstil und die Liebesgeschichten von Mona Kasten sehr mag, war „Feel Again“ für mich der schwächste Band der Reihe. Vor allem, was Sawyer in ihrer Vergangen passiert ist, war meiner Ansicht nach absolut überzogen, ebenfalls das Verhalten ihrer Tante zur Hochzeit ihrer Schwester … So komisch konstruiert kann ich mir das in der Realität einfach nicht vorstellen. Und Isaak war, so perfekt, wie ich ihn fand, als Person irgendwie merkwürdig und auch ein wenig unglaubwürdig zusammengebastelt – siehe seine Schüchternheit.

Ich habe den Roman trotzdem sehr gern gelesen und vergebe aufgrund der angesprochenen Schwächen noch 3,5 Sterne.