Rezension

Der Todesengel

Ein reines Wesen - Isabella Archan

Ein reines Wesen
von Isabella Archan

Nach ihrem letzten dramatischen Einsatz liegt die Inspektorin Willa Stark noch immer im Koma. Der Rechtsmediziner Harro besucht sie tagein und aus und wartet auf das erlösende Erwachen. Als dies endlich eintritt, braucht Willa lange, um wieder die Alte zu werden. Bei einer Therapie im Saarland wird sie aber durch Zufall in einen vermeintlich Mordfall verwickelt. Ihre Instinkte sind geweckt und sie ist entschlossen, dem Rätsel eines möglichen Todesengels in einer Privatklink nachzugehen...

Ich habe bereits einige Kriminalromane der Autorin Isabella Archan gelesen, und ein ums andere mal konnte sie mich mit ihren skurrilen Protagonisten und spannenden Geschichten begeistern. Ich bin daher mit hohen Erwartungen in ihr neues Buch gestartet, und nach wenigen Seiten war mir klar, dass ich nicht enttäuscht werden würde. Mit ihrem besonderen und ausgeschmückten Schreibstil gelingt es ihr, selbst einen grausamen Mord poetisch erscheinen zu lassen. Gleichzeitig eröffnet sie mit dem ersten Toten den Spannungsbogen, der über die Recherchen der engagierten und sehr interessant charakterisierten Hauptprotagonistin auf einem hohen Niveau gehalten wird. Das fulminante Finale weiß dann auch noch mit einer überraschenden Auflösung zu glänzen, was den Kriminalroman für mich sehr gut abgerundet hat. Die Spannung wird aber nicht nur über die Täterfrage erzeugt, sondern auch über die persönliche Entwicklung der Inspektorin, des Rechtsmediziners und dem Miteinander der Beiden.

"Ein reines Wesen" ist für mich ein äußerst gut gelungener Kriminalroman, der sich über das Erzähltalent der Autorin von vielen anderen des Genres abhebt. Eine tolle Kriminalroman-Reihe, die hoffentlich noch um einige Bände ergänzt wird, denn das aufregende Leben von Willa Stark erscheint noch nicht zu Ende erzählt. Ich empfehle das Buch daher sehr gerne weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen.