Rezension

Der Tote am Kirchturm - Ein Holledau-Krimi

Der Tote am Kirchturm
von Alexander Bálly

"Der Tote am Kirchturm" ist bereits der zweite Regionalkrimi von Alexander Bálly, welcher sich um den Metzgermeister Wimmer und seine Enkelin Anna als Ermittler drehen. "Der Tote am Maibaum" ist der erste Fall und - obwohl ich diesen noch nicht gelesen habe, hatte ich keinerlei Probleme, hier sofort und mit vollstem Lesevergnügen in die Geschichte einzutauchen. Doch neugierig bin ich jetzt schon, was im ersten Fall geschehen ist und so ist dieser Teil auch sofort auf meine Wunschliste gewandert.

Hier wird die Leiche des Hochzeitsladers Benedikt Singer unterhalb des evangelischen Kirchturms in Wolnzach entdeckt, und zwar vom 16jährigen Robert Messerer. Dieser ruft nicht - wie erwartet - als erstes einen Krankenwagen oder die Polizei - sondern macht erst einmal Fotos mit seinem Handy. Doch auch, als die Polizei vor Ort ist, finden sie so gut wie keinerlei Spuren, welche auf die Tatursache schließen lassen könnten.

Und so beginnt die 12jährige Anna Wimmer erstmal, ohne ihren Opa zu ermitteln, denn dieser befindet sich momentan im Urlaub. Geschickt gelingt es ihr, an Insiderinformationen zu gelangen und hier und da beim "Dorftratsch" beide Ohren ganz weit offen zu halten.
Doch auch die zuständige Polizei ermittelt bereits fleissig und es bleibt abzuwarten, welche Ermittlungen am Ende erfolgreicher sein werden.

Wie es sich für einen Regionalkrimi gehört, sind hier die Beschreibungen der Umgebung einfach wunderbar. Sehr bildlich sieht man die Orte der Handlung vor dem inneren Auge und so macht es noch mehr Spass, mitzurätseln und ganz nebenbei noch ein wenig die Umgebung der Holledau besser "kennenzulernen". Auch sind viele Unterhaltungen im Dialekt geschrieben, was hier ein ganz eigenes Flair erzeugt und somit den Regionalkrimi erst richtig "regional" werden lässt.

Auch durch die Tatsache, dass man hier als Leser den jeweiligen Ermittlungsstand beider Teams mitbekommt - sowohl von der Polizei als auch von Anna und ihrem Opa - bekommt man viele hilfreiche Informationen zur Aufklärung des Falles, die allerdings trotzdem nicht dazu geführt haben - jedenfalls bei mir nicht - dass ich am Ende über die eigentliche Aufklärung des Falles vollkommen überrascht wurde - hat mir sehr gut gefallen.