Rezension

Gelungener bayerischer Regionalkrimi mit ungewöhnlichem Ermittlerteam aus Opa und Enkelin

Der Tote am Kirchturm
von Alexander Bálly

Bewertet mit 5 Sternen

Im kleinen Ort Wolnzach wird der "Singer Bene", ein Musiker, der sich vor allem um das traditionelle bayerische Liedgut bemüht, vor der Kirche tot aufgefunden. Bald steht fest: er wurde ermordet.

Der in Rente lebende Metzger Ludwig Wimmer langweilt sich unterdessen sehr. Seine Familie will ihm unbedingt ein Hobby verschaffen, dabei hat er längst eines, nämlich als Privatdetektiv Fälle aufzuklären, wie sich seine Enkelin Anna erinnert, als Fotos von der Leiche unter den Jugendlichen rumgeschickt werden. Nun muss sie nur noch ihren Opa überzeugen, dass er ihre gemeinsame Detektei erneut aktiviert...

Obwohl ich den ersten Band ("Der Tote am Maibaum") noch nicht gelesen habe, bin ich schnell und gut in die Geschichte hineingekommen. Die beiden Hauptfiguren, Opa und Enkelin, waren mir sehr sympathisch. Ihre Ermittlungen waren sehr kreativ, gewitzt und interessant, so dass ich ihnen gerne in der Geschichte folgte, vor allem im Kontrast zur offiziell ermittelnden Polizei, die währenddessen ziemlich im Dunklen tappte.

Bislang kannte ich noch kein Buch mit solch einem Ermittlerteam, was das Buch für mich zu etwas Besonderem macht. Auch die typischen Merkmale eines Regionalkrimis sind natürlich vertreten, z. B. eine bayerische Hochzeit, ein kleines Dorf voller Getratsche und Gerüchten, ein Verein zur Pflege der bayerischen Mundart und des Liedguts und Dialoge in Dialekt.

Mein Fazit: Super gelungen! Für Fans von Regionalkrimis kann ich das Buch sehr empfehlen. Mir hat es als solchem jedenfalls sehr gefallen.