Rezension

Detektiv Philip Marlowe Verschnitt in der Fantasy-Welt unter London

Die dunkle Seite der Nacht - Simon R. Green

Die dunkle Seite der Nacht
von Simon R. Green

Bewertet mit 4 Sternen

‘*‘ Meine Meinung ‘*‘

Dieses Buch ist nicht leicht zu rezensieren, denn es ist ein Genre-Mix der besonderen Art. Ich wurde an einigen Stellen an diese alten Detektiv-Stories im Stil von „Philip Marlowe“ plus eine Prise sogenannter Hardboiled-Krimis erinnert. Hinzu kommen dämonische Fantasy-Aspekte, die jedoch weitab von Einhörnern und Vampiren im Dunklen agieren.

Der Einstieg ist recht easy und erst als man die Parallelwelt, die Nightside, unter unserem bekannten London betritt, ist klar, dass es jetzt los geht. Hier ist nichts, wie es scheint und der Autor wartete mit einigen Überraschungen auf. Stellenweise wurde auch, der Hardboiled-Tradition geschuldet, recht blutig und brutal zu Werke gegangen, aber das passte in die Situation.

Greens Schreibstil findet die gute Mischung von detailliert und actionreich-knackig.

Was ich allerdings stellenweise nervig fand, war die Anhäufung der Klischees, da wäre weniger mehr gewesen. Mal auf das eine oder andere Klischee zu verzichten hätte der Handlung mehr Spannung verliehen. Dies trifft auch auf die Figuren zu, die zwar lebendig daher kommen, doch auch von den Klischees gebremst werden.

Da wir gerade bei Spannung sind. Es dauert etwas, bis sie sich meldet, doch dann wird sie nach und nach gesteigert und reißt den Leser mit.

Ein guter Auftakt für eine Reihe, von der ich bestimmt noch den einen oder anderen Band lesen werde. Ich vergebe 4 Sterne.

 

‘*‘ Klappentext ‘*‘

Mein Name ist Taylor, John Taylor. Auf meiner Visitenkarte steht Privatdetektiv, aber eigentlich bin ich Experte im Wiederauffinden von Verlorenem. Das ist Teil meiner Gabe, meines Geburtsrechts als Kind der Nightside.

Mir ist es vor langer Zeit mit knapper Not gelungen, mit heiler Haut und einigermaßen intaktem Verstand von dort wegzugehen. Jetzt verdiene ich mein Geld auf den sonnenbeschienenen Straßen Londons.

Aber in letzter Zeit liefen die Geschäfte schlecht, also sagte ich nicht nein, als Joanna Barrett bei mir auftauchte, nach Geld roch und mich bat, ihre ausgerissene Tochter zu finden. Dann fand ich heraus, wohin genau das Mädchen gegangen war.

Nach Nightside. Zweieinhalb Quadratkilometer Hölle mitten in der Stadt, wo es immer drei Uhr morgens ist. Wo man mit Mythen spazierengehen und mit Monstern zechen kann. Wo nichts ist, wie es scheint - aber alles möglich.

Ich hatte geschworen, niemals zurückzukehren. Aber ein Kind ist in Gefahr, und eine Frau setzt auf mich. Ich habe also keine Wahl - ich kehre heim ...