Rezension

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Die andere Hälfte des Glücks

Die andere Hälfte der Hoffnung
von Mechtild Borrmann

Bewertet mit 5 Sternen

Zum Inhalt:

Oktober 2010 - eine verlassene Hütte in der Entfremdungszone am Rand von Tschernobyl: Seitdem Walentyna sich eine Wohnung nicht mehr leisten kann, lebt sie verbotenerweise in der Entfremdungszone. Walentyna wartet auf ein Lebenszeichen ihrer Tochter Kateryna.

Kateryna ist vor einem Jahr nach Deutschland gegangen. um zu studieren. Seitdem hat Walentyna nichts mehr von ihrer Tochter gehört. Während Walentyna auf Nachricht wartet, lässt sie ihr Leben Revue passieren und schreibt ihre Erinnerungen auf: ihr Leben als Jugendliche im Kolchos, das Leben in der neu erbauten Stadt Prypjat in Tschernobyl und das Leben nach April 1986 – nachdem das Reaktorunglück geschehen ist.

Zyfflich 2010 – in der Nähe der niederländischen Grenze: auf dem Hof von Matthias Lessmann erscheint eines Tages ein junges Mädchen. Tanja – so nennt sie sich – ist von skrupellosen Menschenhändlern zur Prostitution gezwungen worden und konnte fliehen. Matthias nimmt das Mädchen auf und will ihr helfen, auch ihre Freundin Marina zu befreien...

Düsseldorf 2010: Leonid – ein ukrainischer Polizist wurde aufgrund seiner umfangreichen Ermittlungen vom Dienst suspendiert und macht sich auf den Weg nach Deutschland, um nach den vielen vermissten ukrainischen Mädchen – insbesondere Kateryna – zu suchen. Bei seinen Ermittlungen stößt er in ein Wespennest...

 

Meine Meinung:

Ein ergreifender Roman, der sehr gut recherchiert ist und einem das Grauen von Tschernobyl und das Leben der Menschen nach der Katastrophe nah zu bringen versucht. Die Geschichte hat mich unheimlich berührt und mit einem Gefühl der Beklemmung und Trauer zurückgelassen. Man kann sich nur wenig vorstellen, wie die Lebensbedingen in der Ukraine ausgesehen haben mögen oder sogar heute noch aussehen. Die Korruption der Behörden und das daraus resultierende Unglück der Bevölkerung haben mich stellenweise fassungslos zurückgelassen.

Ich konnte dieses Buch einfach nicht aus der Hand legen und habe beim Lesen so sehr gehofft, dass Walentyna nach all dem Unglück in ihrem Leben doch noch ein wenig Glück beschieden sein möge. Auch wenn die Geschichte nur fiktiv ist, kann ich mir sehr gut vorstellen, das es viele ähnliche Schicksale wie das von Walentyna gegeben hat.

FAZIT: 10 von 10 *