Rezension

Spannender und packender Krimi

Die andere Hälfte der Hoffnung
von Mechtild Borrmann

Bewertet mit 5 Sternen

Walentyna lebt in der verbotenen Zone Tschernobyls, dort, wo auch jetzt noch alles verseucht ist. Sie wartet auf die Rückkehr ihrer Tochter, die nach Deutschland gegangen und dort verschwunden ist. Dabei beginnt sie, ihre eigene Geschichte aufzuschreiben. Das Leben in der Ukraine, das Reaktorunglück, die Jahre danach...
Unterdessen versteckt Lessmann auf seinem Hof ein fremdes Mädchen, das auf der Suche nach ihrer Freundin ist. Auch Leonid ist auf der Suche nach einem Mädchen und riskiert dabei so einiges. Diesser Kriminalroman ist absolut erstklassig geschrieben. Ein lebendiger und mitreißender Schreibstil, gekonnt gezeichnete Protagonisten und verschiedene Handlungsstränge, zeitweilig auch in der Vergangenheit angesiedelt, fesseln den Leser von der ersten Seite an. Dabei sind viele historische Details der ehemaligen Sowjetunion, der Nuklearkatastrophe von Tschernobyl und dem heutigen Leben in der Ukraine bestens recherchiert und wiedergegeben worden. Gerade auch diese geschichtlichen Fakten sind allein schon unheimlich spannend und ergreifend und der Autorin gelingt es ausgezeichnet hier den richtigen Ton zu treffen.