Rezension

Die Balance hat für mich nicht gepasst

Calea -

Calea
von Alexandra Stückler-Wede

Bewertet mit 2 Sternen

Caleas Mutter ist die Königin der Hölle, ihr Großvater war der Teufel, und trotzdem fließt durch ihre Adern keinerlei Magie. Als die Dämonenprinzessin jedoch erfährt, dass ihre Mächte bei ihrer Geburt absichtlich gebannt wurden, kehrt Calea dem Königspalast im Hades den Rücken und macht sich in den mystischen Weiten Schottlands auf die Suche nach ihrer wahren Bestimmung. Dabei ist ihr ausgerechnet ein Mensch behilflich, denn Caleas Gefühle für Kenzo bringen ihr magisches Erbe zum Glühen – Ein Glühen, auf das dunkle Mächte, die im Verborgenen lauern, nur gewartet haben …

Zuerst kommt wieder das, was man zuerst sieht - das Cover. Es gefällt mir sehr gut, ist sehr düster gehalten, dazu das Mädchen, welches Calea darstellt, was sehr gut getroffen ist. Um sie herum fliegen Funken und man kann sie sich sehr gut in der Atmosphäre des Hades vorstellen, wo sie aufgewachsen ist. Das Zusammenspiel von Schwarz und Gold gefällt mir sehr gut. 

Bei Calea handelt es sich um den Spin-off zu Elyanor, welches ich nicht gelesen habe. Das gleich vorweg. Jedoch ist es möglich, den Spin-off zu lesen, ohne Elyanor zu kennen, da es mit der Geschichte nur im weitesten Sinne zu tun hat und man keine Kenntnisse daraus braucht, um dieses Buch zu verstehen. Für mich ist es somit das erste Buch, welches ich von der Autorin lese. 

Der Einstieg ist mir dank des flüssig zu lesenden Schreibstils der Autorin gut gelungen. Man steigt auch sofort mit Calea ein und ohne große Vorerklärungen. Das gefällt mir gut. 

Was mir hingegen nicht gut gefällt, ist, dass man sehr, sehr lange ziemlich wenig Plan hat, was die Hintergründe angeht. Klar, Spannung sollte da sein und es sollte sich nicht alles gleich auflösen, aber das so lange Tappen im Dunkeln hat mich gestört und hat mir das Gefühl gegeben, dass nicht viel passiert und die Geschichte oft auf der Stelle getreten ist. 

Auch die Charaktere haben es nicht geschafft, mir so richtig näher zu kommen. Calea war anfangs wirklich spannend und hat mich neugierig gemacht. Das ist aber im Laufe der Geschichte total auf der Strecke geblieben. Ähnlich ging es mir bei Kenzo. Und auch die anderen Charaktere, die die Autorin mit ins Boot geholt hat, hatten mir zu wenig Tiefe und waren nicht so ausgearbeitet, wie ich es mir gewünscht hätte. 

Für mich hat hier die Balance nicht gepasst zwischen der Entwicklung, die Calea durch macht, den Gefühlen, die zwischen ihr und Kenzo entstehen bzw. da sind und dem Hintergrund von allem. Letzterer hat für mich zu wenig Platz bekommen, wurde zu wenig ausgeführt. Es war für mich nicht immer rund und die Sprünge zwischen der einen und der nächsten Szene hin und wieder eher unelegant. 

Mein persönliches Highlight war Hero. Er hatte einen schönen Biss, Sarkasmus und hier konnte ich meine Phantasie auch endlich mal spielen lassen, was sein Aussehen angeht. Schade fand ich nur, dass die Dialoge zwischen ihm und Calea nicht übersichtlicher gestaltet wurden. Man konnte manchmal nicht unterscheiden, welche Sätze nun von wem kommen. Bei allem anderen, was die Autorin beschrieben hat, wurde nicht wirklich ein Bild in meinem Kopf zur Entstehung angeregt. 

Wie man schon merkt, konnte mich die Geschichte nicht wirklich überzeugen. Und ich glaube, da hätte auch die Vorlektüre von Elyanor nicht geholfen. 

Von mir gibt es nach längerer Überlegung zwei Sterne und eine Empfehlung nur für die, die es unbedingt lesen wollen.