Rezension

Die Dorflehrerin

Die Dorfschullehrerin -

Die Dorfschullehrerin
von Eva Völler

Bewertet mit 4 Sternen

Im Jahr 1964 erhält Helene die Gelegenheit, an die Schule in Kirchdorf zurückzukehren, doch sie zögert. Die Angst davor, dass ihre Gefühle für den Landarzt Tobias erneut ihr Leben komplizieren könnten, hält sie zurück. Doch das ist nicht ihre einzige Herausforderung. An der Schule erwarten sie ungeahnte Schwierigkeiten, die all ihre Energie erfordern. Ihre zwölfjährige Tochter Marie zeigt immer mehr Eigenwilligkeit, und Helenes Freundin Isabella hat eine Beziehung zu einem schwarzen GI, den die Dorfbewohner misstrauisch beäugen. Die nahe Zonengrenze verschärft die Lage im kleinen Ort zusätzlich. Und dann holt Helene plötzlich ihre schmerzhafte Vergangenheit ein. Alles, was sie liebt, scheint plötzlich auf dem Spiel zu stehen...
In diesem bewegenden Roman begleiten wir Helene, die in ihre Heimatstadt Kirchdorf zurückkehrt, um die Stelle der Schulleitung anzunehmen. Ihre Rückkehr wirft nicht nur persönliche Fragen auf, sondern beleuchtet auch die gesellschaftlichen Herausforderungen der 60er Jahre, darunter interrassische Beziehungen und uneheliche Schwangerschaften.
Die Beziehung zwischen Helene und Tobias, dem Landarzt, sorgt für Spannung, da Helene sich trotz ihrer verantwortungsvollen Position immer wieder jugendlich verhält.
Die Geschichte vermittelt authentisch das harte Landleben und die Skepsis der Bewohner gegenüber Veränderungen. Die Charaktere sind facettenreich und führen den Leser durch kleine und große Herausforderungen. Besonders die Entwicklung von Helene, Marie, Tobias und Isabella zieht den Leser in ihren Bann.
"Rückkehr nach Kirchdorf" ist eine fesselnde Zeitreise, die historische Ereignisse und menschliche Schicksale meisterhaft verknüpft.