Rezension

Die ewige Gier

Teufelsgold - Andreas Eschbach

Teufelsgold
von Andreas Eschbach

Bewertet mit 4 Sternen

Andreas Eschbach hat mit seinem Buch „Teufelsgold“ einen sehr unterhaltsamen, teilweise mystischen Roman vorgelegt, auf den man sich einlassen muss. Der Schreibstil ist gut zu lesen, schon der Prolog nimmt den Leser gefangen und lässt ihn auch während der gesamten Handlung nicht mehr los, die dort aufkommenden Fragen zu lösen. Die Vermischung von alter Sage und Gegenwart wurde vom Autor sehr geschickt miteinander verknüpft, um daraus eine spannende und rasante Jagd entstehen zu lassen, die dem Leser nur stückchenweise des Rätsels Lösung präsentiert. Der Spannungsbogen wird gleich zu Beginn angelegt und steigert sich während der Handlung immer weiter. Auch die verschiedenen Perspektiven steigern die Spannung. Das Hauptthema des Autors, nämlich der Neid und die Gier des Menschen nach allem, was andere besitzen und ihm selbst fehlt, hält dem Leser den Spiegel vor. Man stellt sich selbst im Verlauf der Geschichte die Frage, wie man selbst reagieren würde oder welche Richtung das eigene Leben nehmen würde, wenn man vor den Entscheidungen stehen sollte, die Hendrik irgendwann einmal treffen muss. Das Ende des Buches war allerdings etwas unbefriedigend, weil es nicht alle Fragen beantwortet und manchmal hatte die Geschichte auch einige Längen, die es durchzustehen galt, wodurch es Abzug in der Bewertung gibt.
Die Charaktere sind sehr interessant angelegt. Hendrik Busske ist ein unsympathischer, selbstsüchtiger Mann. Obwohl er eine liebende Ehefrau und eine Tochter hat, ist er ständig unzufrieden, unehrlich und sein Neid zerfrisst ihn innerlich. Seine oberste Priorität im Leben ist Reichtum und Erfolg. Dadurch definiert er sich und andere. Als ihm anscheinend endlich das Glück hold ist, verändert er sich immer mehr zu einem Egoisten und wird noch unleidlicher. Als Leser wartet man regelrecht darauf, dass er irgendwann mal auf die Schnauze fällt und sich dabei das Genick bricht.