Rezension

Die Familiensaga wird mit historischen Details erzählt

Eine Familie in Deutschland - Peter Prange

Eine Familie in Deutschland
von Peter Prange

Bewertet mit 4 Sternen

   Wie im ersten Teil geht es hier um die Geschichte der Familie Ising. Vater Hermann ist früh in dei Patei eingetreten und hat keine Zweifel am Führer. Dorothee seine Frau ist etwas blass und kann sich schwer durchsezten. Der Sohn Georg, der am Bau des Volkswagens mitwirkt, ist zunächst bei Porsche in Stuttgart. später wird er nach Stalingrad geschickt. Horst ist schon früh in die Partei eingetreten und kümmert sich um die Fremdarbeiter in Fallersleben, dann tritt er in die SS ein und leitet das KZ Arbeitsdorf. Da im Werk Rüstungsgüter gebaut werden, werden immer mehr Arbeitskräfte benötigt, auch aus Auschwitz. Charlotte, die Ärztin, liebt immer noch ihren jüdischen Ehemann Benny, von dem die geschieden ist. Weil sie weiter Kontakt zu ihm hält, wird auch sie nach Wolfburg geordert und kümmert sich hier im Lazarett besonders um die Säulinge der Arbeiterinnen. Edda unterstütz und liebt Leni Riefenstahl, aber als diese ihre Kunst über alles stellt, kommt es zur Trennung und Edda geht in das besetzte Paris. Der kleine Willy, der mit Down Syndrom geboren wurde, kommt in ein Heim, wie viele andere "Geisteskranke". Dieser liebenswerte Junge, der immer fröhlich und lieb ist. Wächst mir als Leserin schnell ans Herz und ich leide mit ihm. Carl, der Bruder von Dorothee, ist für mich eine der schlimmesten Figuren des Buches. Er ist ganz eng mit Göring und weiß, was geschieht und unterstützt die Maßnahmen durch seine juristischen Stellungnahmen. Da er Gilla, die blonde Jüdin immer noch begehrt, kommt es zu schrecklichen Aktionen. Gilla, die das Leben so liebt, schafft es nicht nach Amerika zu flüchten, aber sie lernt bei Siemens Manfred kennen und lieben.
Benny, Charlys Mann lebt ihn einem Lager in Holland, dort geht es ihm zunächst ganz gut, doch dann gibt es wöchentlich Transporte nach Polen. Wann steht sein Name auf der Liste?
Neben der Familiengeschichte, kommen auch reale Peronen in diesem Buch vor. Neben Leni Liefenstahl, Göring und Porsche, noch Anton Piëch, der das VW-Werk leitet und Dietrich von Choltitz, der Stadtkommandant von Groß-Paris. Peter Prange hat es wieder hervorragend gemeistert, historisch belegten Tatsachen in seinem Buch zu verarbeiten.
Ich kann die Entwicklung der Figur der Jüdin Gisela nicht nachvollziehen und denke, man hätte einige Seiten kürzen können, deshalb gebe ich, im Gegensatz zum 1 Buch nur 4 Sterne.