Rezension

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Die fantastische, historische Familiensaga geht weiter

Sturmwolken am Horizont - Elisabeth Büchle

Sturmwolken am Horizont
von Elisabeth Büchle

Bewertet mit 5 Sternen

Band 2 der Meindorff-Saga!

Beschreibung: 

1914: Der Krieg ist ausgebrochen und überschattet das Leben vieler Menschen. In Russland verliebt sich Anki van Campen in den jungen Arzt Robert Busch, der aber auf Grund der Situation nach Deutschland zurück kehrt. Demy van Campen ist mittlerweile zu einer jungen Dame herangewachsen, welche aber immer noch ihren eigenen Willen hat und Dinge macht, welche dem Meidorff Oberhaupt nicht gefallen. Doch auf Grund seiner Erkrankung kann er dem nicht viel entgegensetzt. Und so ist es an Demy und den Angestellten gelegen, den Haushalt zusammenzuhalten und darauf zu achten, dass genug Geld zur Verfügung steht, da die Lebensmittel immer knapper werden. Denn ihre Schwester Tilla ist auf Reisen und fühlt sich nicht dazu genötigt ihren Platz in der Familie einzunehmen.
Hannes Meindorff ist an der Front und hat mit der psychischen Belastung zu kämpfen. Sein Ziehbruder Philippe arbeitet bei Fokker an Flugzeugen und versucht Demy ein wenig Hilfe entgegen zu bringen. 
Langsam wird den Menschen bewusst, dass der Krieg nicht so schnell zu Ende gehen wird, wie sie geglaubt hatte. Jeder muss nun auf sich und seine Liebsten achten...

Meine Meinung:
Den zweiten Band der Meindorff-Saga kann man auch ohne den ersten Band lesen. Die Autorin gibt immer wieder ein paar Informationen aus diesem um gewisse Handlungen besser zu verstehen.

Auch hier wird die Geschichte an Hand von mehreren Erzählsträngen beschrieben, die dem Buch viel Spannung verleihen. In diesem Band findet die Hauptgeschichte in Russland statt und beleuchtet das Geschehen um Anki van Campen. Ihr Pflichtgefühl lässt sie vorerst auf ihr eigenes Glück verzichten. Sie kümmert sich aufrichtig um die Töchter des Fürstenpaares, ebenso um ihre Freundin Ljudmila, welche nach einer Begegnung mir Rasputin in Depressionen verfällt.

Demy, welche in Berlin eine große Stütze für den Haushalt der Meindorffs geworden ist, ist zu einer jungen Frau herangewachsen. Doch ihren Freiheitswillen und ihr Kämpferherz hat sie dabei nicht verloren, was auch Philippe bewundernd bemerkt.

Besonders gut haben mir die Szenen auf dem Schlachtfeld gefallen. Sie waren sehr anschaulich beschrieben, aber auf keinen Fall brutal. Aber so genau, dass man sich ein gutes Bild von dem Geschehen machen und einen Einblick auf die Auswirkungen auf die Psyche der Soldaten erhaschen konnte. 

Ebenfalls gelungen war die Weiterentwicklung der einzelnen Charaktere. Besonders sticht hier Hannes heraus, welcher nach der Hochzeit mit Edith aus seinem Elternhaus verbannt wurde und sich mit "was wäre wenn?" Fragen quält. Die Geschehnisse auf dem Schlachtfeld tuen ihr übriges. 

Durch die sehr gut recherchierten Ereignisse gibt die Autorin viele Einblicke in Politik und Adel zur damaligen Zeit. Der flüssige Schreibstil und die vielen Informationen lassen die Handlung sehr real erscheinen und einen in die Geschichte eintauchen. Es ist sehr schwer das Buch zur Seite zu legen, da man immer wissen möchte, wie es mit den Meindorffs und van Campens weiter geht.

Doch nicht nur Schreckensbilder und Verluste werden hier erzählt. Man kann sich ebenso auf gefühlvolle und emotionale Kapitel freuen, die das Buch noch schöner machen.

Auch hier sind sowohl ein Personenregister als auch ein Verzeichnis mit Anmerkungen vorhanden, die dem Leser helfen, sich zurecht zu finden.

Fazit:
Nach dem sehr gelungen ersten Band bin ich mit hohen Erwartungen an das Buch herangegangen. Diese wurden nicht nur erfüllt, sondern übertroffen! Ich freue mich schon sehr auf nächstes Jahr, wenn der dritte Band erscheint. Am liebsten würde ich jedoch direkt weiter lesen. Denn diese Geschichte hat mich wirklich gefesselt. Diese Trilogie kann ich jedem empfehlen!