Rezension

Die Geschichte ihres Vaters

Black Mamba Boy - Nadifa Mohamed

Black Mamba Boy
von Nadifa Mohamed

Bewertet mit 4 Sternen

Nadifa Mohamed hat die Geschichte ihres Vaters Jama literarisch verarbeitet. Es ist die Geschichte eines somalischen Jungen, die 1935 beginnt und 1947 endet. Jama wächst bei seiner Mutter auf, der Vater hat die Familie schon früh verlassen um Geld zu verdienen. Doch er ist nie zurück gekehrt. Als Jamas Mutter auch noch stirbt, macht sich der elfjähige alleine auf um seinen Vater zu finden. Auf seiner Reise von Britisch-Somiland nach Eritrea und hinterher nach Ägypten, nimmt er viel auf sich. Hunger, Einsamkeit, Krieg, Trauer, Gewalt, aber denoch gibt er nie auf.

Black Mamba Boy berührt, da man immer im Hinterkopf hat, dies ist eine wahre Geschichte, vielleicht an der ein oder anderen Stelle ausgeschmückt (die Autorin spricht selbst von der literarischen Verarbeitung der Geschichte ihres Vaters), aber dennoch, genauso könnte oder hat es sich abgespielt.
Nadifa Mohamed gelingt es Bilder im Kopf des Lesers hervorzurufen, sich Jama, als kleinen Jungen vorzustellen, der sich alleine auf den Weg macht um seinen Vater zu finden. Es sind nicht immer einfache oder schöne Bilder, die dort entstehen.

Es war eine andere Zeit, in der Jama als kleines Kind/Jugendlicher lebte, dennoch könnte die Geschichte genauso gut heute spielen.
Das Buch ist die Erzählung über eine Reise auf der Suche nach Heimat, nach Liebe und nach Glück, dabei findet der junge Jama anfangs oft nur das Gegenteil. Gäbe es nicht immer wieder die kleinen Glücksmomente und die bedingungslosen Clan HIlfen, die Jama immer wieder auffangen und weiter helfen.

Fazit:
Eine eindrucksvolles und persönliches Buch von Nadifa Mohamed. Allerdings hat mir sprachlich ihr zweites Buch "Der Garten der verlorenen Seelen" besser gefallen.