Rezension

Die Geschichte zieht sich in die Länge

Piccola Sicilia - Daniel Speck

Piccola Sicilia
von Daniel Speck

Bewertet mit 3 Sternen

Daniel Specks Bella Germania habe ich in guter Erinnerung, zu Piccola Sicilia war ich bislang noch nicht gekommen. Die Gelegenheit ergab sich in der Ferienwohnung, wo ich es im Regal fand.

 

Erster Eindruck beim Aufschlagen: kleine Schrift, enger Zeilenabstand - bei über 600 Seiten ist das wohl eine epische Geschichte. Wie auch bei Bella Germania erfährt eine Frau (Nina, gerade frisch getrennt), etwas neues über ihre Familiengeschichte. Hier steht der im 2. Weltkrieg in Afrika verschollene Großvater im Mittelpunkt, der Großteil der Geschichte spielt dann in Tunis.

 

Leider konnte mich der Afrikafeldzug aus Sicht eines Kameramanns inhaltlich nicht so sehr in seinen Bann ziehen, die lokale Geschichte der Familie in Tunis, mit seinem Viel-Völker- und Drei-Religionen-Gemisch schon eher, insgesamt habe ich die Erzählweise diesmal aber als langatmig empfunden. Und so habe ich auch das letzte Drittel, in dem es um Verstecken und Flucht, bis hin nach Israel geht, dann auch nur noch quergelesen. Es gelang mir diesmal auch nicht, eine Beziehung zu den Protagonisten aufzubauen. Dennoch war einiges neues für mich dabei, da ich mich mit dem Afrikafeldzug bislang noch nicht stärker beschäftigt hatte (auch wenn Rommel natürlich ein Begriff ist).

 

Trotz aller Kritik - der Roman lässt sich gut lesen, zieht sich nur etwas. Als Sommerlektüre mit geschichtlichem Hintergrund und Muße zum Lesen aber sicher gut geeignet.