Rezension

Die Großstadtpflanze und der Naturbursche...

Wo das Herz der Erde schlägt - Mina Miller

Wo das Herz der Erde schlägt
von Mina Miller

Bewertet mit 3 Sternen

Kurzbeschreibung

 

Emma Jones hat sich den Job einfacher vorgestellt. Mit ihrem Reporter-Team besucht sie den Yellowstone-Nationalpark um eine Dokumentation zu drehen. Doch ein Sturm und der Zusammenprall mit dem mürrischen Indianer und Ranger Ethan Blackbird werfen alle Pläne über Bord. Als Emma im Wald verschollen geht, setzt Ethan alles daran sie zu finden. Bald schon sind beide auf sich allein gestellt und bemerken, dass sie sich doch ähnlicher sind als sie gedacht haben. Wo vorher eine anfängliche Anziehung zu spüren war, entflammt mitten in der Wildnis eine brennende Leidenschaft. Doch sie ahnen nicht, das Ethans dunkle Vergangenheit nicht die einzige Bedrohung in den Wäldern des Nationalparks ist. Emma und Ethan finden sich bald im Zentrum unheimlicher Vorgänge wieder, die die beiden in Gefahr bringen.

 

Meinung

 

"Wo das Herz der Erde schlägt" ist ein Roman von Mina Miller. Das Buch ist am 22. Juni 2020 im Plaisir d'Amour Verlag erschienen, umfasst 416 Seiten und ist als ebook oder als Taschenbuch erhältlich. Dies war nicht nur das erste Buch das ich von der Autorin, sondern auch das erste Buch das ich aus dem Plaisir d'Amour Verlag gelesen habe - dem Verlag für sinnliche Romantik und erotische Liebe. Der Yellowstone - Nationalpark ist der älteste Nationalpark der Vereinigten Staaten. Sein Namensgeber ist der größte Fluss im Park, der Yellowstone River und die gelben Felsen im Grand Canyon desselbigen. Der Park ist für seine geothermalen Quellen, für seine Wildtiere wie Bisons, Grizzlybären und Wölfe und seiner indianischen Bedeutung bekannt. Ein für mich wunderbar klingendes und lockendes Setting, das mich zusammen mit der Liebesgeschichte angesprochen hat. So bin ich der Autorin gerne nach Amerika gefolgt und habe neugierig ihre Geschichte rund um Emma und Ethan zu lesen begonnen.

 

Der Einstieg in die Geschichte fiel mir leicht. Auch wenn dem Leser nicht sämtlich Details bekannt sind, so verrät die Kurzbeschreibung doch das gesamte Grundgerüst der Erzählung. Für meinen Geschmack gibt sie auf jeden Fall zuviel preis. Emma Jones wollte schon als Kind Reporterin werden. Dazu verließ sie die elterliche Farm. Nun wird sie von ihrer Vorgesetzten klein gehalten, bekommt nicht die Chance sich hervor zu tun und fühlt sich unwohl im Team. Dazu kommt der unfreundliche Ranger, der sie zusätzlich verwirrt. Nicht alles was Emma tat und dachte konnte ich nachvollziehen, doch ich kam mit ihr zurecht. Ethan Blackbird ist Ranger und Leiter der Wildtierauffangstation. Nicht nur seine indianischen Wurzeln machen ihn zum Aussenseiter auch sein Verhalten anderen Menschen gegenüber. Er bevorzugt die Gesellschaft von Tieren und liebt die Natur. Emma trifft ihn wie ein Sturm und wirbelt sein Leben durcheinander. Seine Naturverbundenheit und seine Tierliebe waren für mich spürbar. Auch andere Aspekte seines Verhaltens konnte ich verstehen. Beide Charaktere machen Veränderungen und eine Entwicklung durch. 

 

Positiv hervorheben möchte ich den Schauplatz des Geschehens. Diesen hat Frau Miller meiner Meinung nach schön eingefangen. Informationen zum Nationalpark, den Sehenswürdigkeiten und den Indianern wurden eingestreut. Die Geschichte ansich empfand ich etwas überladen, da für mich zu viel eingearbeitet wurde. Emmas Jobsituation, die Probleme mit ihren Kollegen und die daraus hervorgehenden Geschehnisse, Ethans Gegenwart, seine Vergangenheit die ihn dermaßen geprägt hat, die Familienbande, die Gefahr im Wald. Für mich hätte es ruhig etwas weniger sein dürfen. Die Liebesgeschichte beinhaltet ein hin und her bis die Protagonisten Farbe bekennen. Obwohl das sinnliche Treiben der Protagonisten durchaus anregend zu sehen war, so empfand ich nicht alle Situationen passend oder dem Charakter der Protagonisten entsprechend. Insgesamt war ich die Geschichte kurzweilig unterhaltsam. Ich habe die Flora, die Fauna und die Naturgewalten genossen.

 

Erzählt wird abwechselnd von Emma und Ethan. Mit dem Schreibstil der Autorin kam ich gut zurecht. Locker, klar, gut beschreibend und flüssig geht es durch die Seiten. Die Sprache war großteils zur Geschichte passend und das Erzähltempo empfand ich angenehm. 

 

Fazit: "Wo das Herz der Erde schlägt" ist ein Roman von Mina Miller. Für meinen Geschmack verrät die Kurzbeschreibung ein wenig zuviel. Für mich war die Geschichte ein wenig zu überladen und mit der Erotik ging ich nicht immer konform, aber insgesamt empfand ich die Geschichte kurzweilig unterhaltsam. Ich habe die Flora, die Fauna und die Naturgewalten genossen. Von mir gibt es gute *** Sterne.

 

Zitat

 

"Noch nie hatte ich solch intensive Farben im Wasser wahrgenommen. Ein tiefes Rot wechselte sich mit einem kräftigen Grün und strahlendem Gelb ab, und das leuchtende Blau konnte mit jedem Ozean konkurrieren. Als hätte ein Riese sein Atelier und den Boden mit den prächtigen Farben bekleckert."

(Pos.816)