Rezension

Die Küste der Freiheit

Die Küste der Freiheit - Maria W. Peter

Die Küste der Freiheit
von Maria W. Peter

Bewertet mit 5 Sternen

Die Mennonitin Anna verliebt sich in den hessischen Leutnant Lorenz, welcher in den Krieg nach Amerika geschickt wird. Als Anna aus ihrer Gemeinschaft verbannt wird geht sie ebenfalls nach Amerika. Allerdings landet sie als Schuldmagd  auf einer Plantage. Bald müssen sowohl Anna als auch Lorenz feststellen, dass der Weg in die Freiheit und zur Liebe weit ist und ihnen immer wieder Steine in den Weg gelegt werden.

Maria W. Peter  ist es mit ihrem fesselnden und flüssigen Schreibstil gelungen einen wirklich lesenswerten historischen Roman zu verfassen. Die Handlung ist gut durchdacht und sehr logisch. Es wechseln sich immer wieder Kapitel rund um verschiedene Protagonisten ab. Diese sind aber deutlich gekennzeichnet, wodurch keine Verwirrung beim Leser aufkommt. Bei den einzelnen Kapiteln wird zu Kapitelbeginn die jeweilige Jahreszahl und der Ort aufgeführt, wodurch man die geschichtlichen Ereignisse besser einordnen kann. Zudem findet man im Buch zwei Karten, welche es dem Leser ermöglichen auch örtlich die Geschehnisse sofort nachvollziehen zu können. Die bildliche Schreibweise von Maria W. Peter ermöglicht es dem Leser komplett in die amerikanische Revolution einzutauchen, wodurch großes Kopfkino entsteht.

Die einzelnen Kapitel sind logisch aufgebaut, wodurch unnötige Längen und Wiederholungen vermieden werden können. Es wird gleich zu Beginn Spannung aufgebaut und bis zur letzten Seite gehalten wodurch es einem schwer fällt das Buch wegzulegen. Besonders gelungen fand ich die Verknüpfung der sehr interessanten und bildlich dargestellten historischen Fakten, den zum Teil sehr liebenswerten Charakteren und der berührenden Liebe zwischen Anna und Lorenz.

Die Charaktere sind sehr authentisch und bildlich beschrieben. Als Leser kann man sich schnell ein Bild machen und Sympathie oder Antipathie entwickeln. Vor allem die Hauptrollen waren mir sofort sympathisch, was zur Folge hatte, dass ich das ganze Buch mit ihnen mitfiebern musste. Aber auch die anderen Protagonisten werden ebenso ausführlich beschrieben. Besonders gut gefallen hat mir, dass der Leser spätestens zum Ende des Buches auch etwas über das Schicksal Nebencharaktere erfährt.

Maria W. Peter hat die einzelnen Dialoge sehr authentisch geschrieben. Die Protagonisten sprechen sich mit Titeln an und der Pfarrer betet auf Latein. Dennoch wird der Lesefluss in keinster Weise beeinträchtigt, da die Dialoge trotzdem gut verständlich und flüssig sind.

„Die Küste der Freiheit“ ist geschichtlich sehr gut und aufwendig recherchiert! Der Leser merkt sofort, dass sich Maria W. Peter unglaublich gut mit der Geschichte der amerikanischen Revolution, den Sklaven, den Mennoniten,… befasst hat. Als Leser fällt einem auf, dass alles Geschichtliche im Buch Hand und Fuß hat. Bei einigen Ereignissen war ich so überrascht, dass ich diese recherchiert habe und feststellen musste, dass diese wirklich geschehen sind und Maria W. Peter die Fakten nicht zu Gunsten der Handlung verändert hat. Auch ohne geschichtliches Vorwissen kann man ohne Probleme in die Handlung einsteigen und dieser bis zum Ende folgen.

Zum Ende des Buches findet sich ein Glossar mit den wichtigsten Begriffen und bedeutenden Persönlichkeiten. Dies ermöglicht dem Leser schnelle Recherche, beispielsweise wenn man einen Begriff nicht versteht.

FAZIT:

„Die Küste der Freiheit“ ist ein wirklich gelungener historischer Roman, der sowohl durch liebenswerte Charaktere, sehr gut recherchierten historischen Fakten als auch einer wirklich fesselnden Handlung überzeugen kann. Ich kann jedem nur empfehlen dieses Buch zu lesen und vergebe daher 5 Sterne!