Rezension

Die Kuisls in Altötting

Die Henkerstochter und die Schwarze Madonna (Die Henkerstochter-Saga 9) -

Die Henkerstochter und die Schwarze Madonna (Die Henkerstochter-Saga 9)
von Oliver Pötzsch

Bewertet mit 4 Sternen

Weil sein Enkel Paul mal aus Schongau rausmuss, fährt der nun schon um die 70jährige ehemalige Henker Jakob Kuisl mit nach München. Dort treffen sie seine Tochter Magdalena und ihren Mann Simon. Auch Sohn Peter reist an. Er kommt mit der Nachricht, der Kurfürst Max Emanuel habe ihn auf eine Wallfahrt nach Altötting befohlen. Und so macht sich die gesamte Familie Kuisl auf zu dem Wallfahrtsort mit der schwarzen Madonna. Mit dem Kaiser Leopold I von Österreich will der Kurfürst ein Bündnis gegen die Türken schmieden. Kaum jedoch sind die Kuisls in Altötting ein getroffen, wird Simon als Kurfürstlicher Leibarzt zu dem erkrankten Leibarzt der Kaiserin gerufen. Als dieser bald darauf stirbt, hat beginnen die Kuisls zu ermitteln.

 

In diesem neunten Band der Reihe um die Henkerstochter und ihre Familie gibt es viele Rätsel zu lösen. Das fängt mit einem einfachen Diebstahl an und geht über den Todesfall des Leibarztes zu verschiedenen Anschlägen. Alles scheint irgendwie zusammenzuhängen, doch nichts passt richtig zusammen. Magdalena ist in großer Sorge um Paul, der ein Händchen dafür hat, sich selbst in Schwierigkeiten zu bringen. So ist es Jakob, der trotz seines fortgeschrittenen Alters, zu Hochform auflaufen muss. Gemeinsam mit seiner zehnjährigen Enkelin Sofia, die ihm mit ihrer pfiffigen Art durchaus das Wasser reichen kann.

 

Gekonnt und lebendig vorgetragen wird dieses spannende Hörbuch von Johannes Steck. Es ist eine Freude mal wieder von der Henkerstochter zu lesen bzw. zu hören. Diese Reihe historischer Kriminalromane, die einem die historischen Hintergründe näherbringen, ist immer zu empfehlen. Dabei muss man nicht jeden Band gelesen haben, man kommt immer wieder gut rein. Die Kusls sind sympathisch und ihre kleinen Streitereien, ihre Sorgen um einander, ihre Freude miteinander, das ist wie bei einer Familie aus dem echten Leben. Dazu kommen fesselnde Verwicklungen um das Treffen von Max Emanuel und Kaiser Leopold I. Man tappt im Dunkeln und hört gespannt, wie sich die Hinweise aneinander fügen und zu einer ganz anderen Lösung finden als man sich vorgestellt hat. Sehr gute Unterhaltung durch diesen historischen Kriminalroman ist gesichert.