Rezension

Ein penibel recherchierter und opulent erzählt

Die Henkerstochter und die Schwarze Madonna (Die Henkerstochter-Saga 9) -

Die Henkerstochter und die Schwarze Madonna (Die Henkerstochter-Saga 9)
von Oliver Pötzsch

Bewertet mit 5 Sternen

In seinem 9. Band rund um die Henkersfamilie Kuisl zieht Autor Oliver Pötzsch wieder alle Register.

 

Seit Beginn der Reihe hat sich die Familie von Jakob Kuisl natürlich vergrößert. So ist die aufmüpfige (und Titel gebende) Henkerstochter Magdalena nun die ehrbare Ehefrau von Medicus Fronwieser und hat drei Kinder. Peter, Paul und Sophia, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Peter studiert in INgolstadt Medizin und Paul ist Lehrling bei Onkel Georg. Nesthäkchen Sophia wegen ihres Klumpfußes gehänselt und steht ihrer Mutter in Sachen Aufmüpfigkeit nur wenig nach. Einzig Jakobs Sohn Georg lebt als Henker in Schongau.

 

Max Emanuel, der machtbesessene Kurfürst von Bayern, will in Altötting mit Kaiser Leopold I. eine Heilige Allianz gegen die Türken schmieden. Allerdings fürchtet der misstrauische Max Emanuel den einen oder anderen Anschlag. Um solches zu verhindern, wird Peter samt Familie inklusive Großvater - als Wallfahrer getarnt - nach Altötting beordert.

 

Wenig später sieht man sich einem Meuchelmörder gegenüber, der wie ein Phantom auftaucht, zuschlägt und in der Menge verschwindet. Gleichzeitig verfolgt der Kurfürst noch andere Ziele als das Bündnis mit dem Kaiser. Um diese zu erreichen, spielt er mit den Mitgliedern der Familie Kuisl-Fronwieser ein intrigantes Spiel.

 

Inzwischen sind die Mitglieder der Familien Kuisl und Fronwieser in die Jahre gekommen. Besonders Jakob geht es gesundheitlich nicht wirklich gut, was er aber geflissentlich zu verbergen versucht. Selbst sein Scharfsinn leidet ein wenig und so weiß man nicht genau, wer Freund oder Feind ist.

 

Meine Meinung:

 

Wie gewohnt ist dieser historische Roman penibel recherchiert und opulent erzählt. Natürlich gibt es jede Menge bekannte Charaktere und einige neue, die nur hier eine Rolle spielen und getrost ermordet werden oder im Kampf sterben. Um den Überblick zu behalten gibt es zu Beginn eine Übersicht der dramatis personae.

 

Oliver Pötzsch gelingt es wieder, seine Leser durch mehrfache Perspektivenwechsel in den Bann zu ziehen. Die Spannung steigt langsam aber stetig, um ab der Hälfte des Buches die Leser nicht mehr loszulassen. Immer wieder tauchen neue Gestalten auf, die durchaus Potenzial zum Attentäter haben. Doch dieser ist gerissen und kann regelmäßig entwischen. Doch dann kommt Hilfe von gänzlich unerwarteter Seite.

 

Wie schon in den Vorgängern enthält das Nachwort interessante Informationen zu den realen historischen Ereignissen. Dort, wo Oliver Pötzsch das eine oder andere zu Gunsten der Dramaturgie geglättet hat, wird dies erwähnt.

 

Fazit:

 

Ein penibel recherchierter historischer Roman, der opulent erzählt wird. Gerne gebe ich hier 5 Sterne und eine Leseempfehlung. Allerdings sollte bei Band 1 begonnen werden.