Rezension

"Die Optimierer" waren interessanter

Die Unvollkommenen - Theresa Hannig

Die Unvollkommenen
von Theresa Hannig

Die Optimierer waren interessanter....

Wow, dachte ich: "Die Unvollkommenen" - eine Fortsetzung zu 'Theresa Hannigs Erstlingswerk "Die Optimierer", welche mir sehr gut gefallen hatten.
Also her damit und lesen....

Die Handlung ist kurz zusammengefasst: Lila ist eine Rebellin und als solche verurteilt worden, in der Verwahrung im Tiefschlaf für 5 Jahre zu "leben", aus der sie zu Beginn des Buches "Die Unvollkommenen" aus einem Traum mit Spinnentieren erwacht. Da sie aber eine "Ausgestoßene" ist, darf sie nicht zurück in das wahre Leben, sie kommt in das Internat. In dem verurteilte Schwerverbrecher und Menschen, welche gegen die Optimalökonomie sind und gegen das System sich auflehnen, verbracht werden - auf Lebenszeit! Verstöße werden mit sofortiger Verbringung in die Verwahrung geahndet. So schlecht ist das Internat eigentlich nicht - es bietet den Insassen alles. Sehr gutes Essen, ausreichende Beschäftigung und Zeitzerstreuung - aber eben keine eigenen Gedanken und keine Freiheit. Lila will raus und flieht zusammen mit dem sehr undurchsichtigen Eoin Kophler…….
Der Anfang des Buches im Internat fand ich noch super gut gelungen. Flüssig zu lesen und ein sehr guter Plot. Die Figuren waren sehr anschaulich gezeichnet und auch echt teilweise schrullig und witzig zu lesen und zu verinnerlichen.
Nach der Flucht wurde der Roman irgendwie, so fand ich, ziemlich - wie soll ich es formulieren - zäh....
Nicht zu lesen, aber irgendwie konnte man sich schon ausmalen was möglicherweise als nächstes passieren könnte. Das nahm meinem Lesevergnügen etwas die Triebfeder, so das ich mich durch die letzten 50-60 Seiten ein bisschen durchgequält habe. Nach "Die Optimierer" hatte ich ein bisschen mehr erwartet. da war zum Schluß des Romans ein wenig die Luft raus....