Rezension

Die Reise zum eigenen Ich

Mauerblümchen küssen besser - Caitlyn Young

Mauerblümchen küssen besser
von Caitlyn Young

Bewertet mit 5 Sternen

Gundi Funzel – über den Namen und auch die Geschichte könnte man eigentlich lachen, wenn sie nicht doch irgendwo ein Stückweit so traurig wäre und so real sein könnte. Denn wie viele Mädels und auch Jungs leiden unter einem angeknacksten Selbstbewusstsein. Und dieses gesellschaftliche Problem wird meines Erachtens von der Autorin Caitlyn Young in ihrem Roman „Mauerblümchen küssen besser“ durch die Protagonistin Gundi Funzel perfekt dargestellt. Gundi ist 25, lebt noch bei Ihrer Mutter und Ihrem Stiefvater. Und sie ist noch Jungfrau. Wobei ich sagen muss, dass sollte in der realen Welt doch bitte kein Problem sein, ob und wann sich jemand seiner sexuellen Lust hingibt. Niemand sollte über eine „spätreife“ Person urteilen. Das ist zumindest meine Meinung. Der Leser merkt schnell, dass sich Gundi Funzel selbst nicht wertschätzt, angefangen bei ihrem Namen, den sie als eine Lachnummer empfindet. Der Leser begibt sich mit Gundi auf eine Reise zu ihrem eigenen Ich, gespickt mit humoristischen Einlagen, Selbstzweifeln und einer großen Portion Liebe. Hier und da hat mich ein Kopfschütteln begleitet, weil ich natürlich nicht alles richtig finde, was Gundi und auch ihr Umfeld durch ihr Handeln auslösen. Und genau hier erkennt man auch den Entwicklungsprozess, den sowohl Gundi als auch ihr Umfeld durchleben. „Mauerblümchen küssen besser“ von Caitlyn Young ist ein hinreißender Roman, der auf eine charmante Art den Leser selbst daran erinnert, so zu sein, wie man sein möchte und nicht, wie es andere einem diktieren. Also strafft Eure Schultern, geht aufrecht und macht das, was Euch gut tut. Niemand sollte darüber urteilen.