Kleine Lügen, große Liebe
Bewertet mit 4 Sternen
Wer mag denn bitteschön gerne Gundi Funzel heißen? Doch wohl niemand. Und weil das nicht genügt, so ärgert sich Gundi auch noch über ihr unvorteilhaftes Äußeres. Zu dick, keinen markanten Busen und das Gesicht, viel zu gewöhnlich. Tja, und an ihrem 25. Geburtstag wohnt sie noch immer bei ihrer Mutter und arbeitet dreimal in der Woche in einem Drogeriemarkt. Dabei kann sie eigentlich stolz sein, wenn sie ihr Abiturzeugnis betrachtet. Tja, und dann gibt es da noch Anna, ihre einzige und zugleich (selbstverständlich) beste Freundin. Die stirbt ausgerechnet an Gundis Geburtstag. Und ja, die wünscht sich tatsächlich, dass sie viel lieber gestorben wäre. Aber nein, zum Glück wacht sie endlich auf und nimmt ihr Schicksal in die Hand. Klingt jetzt nicht wirklich gut, es ist aber so.
Hin und wieder mal einen Liebesroman zu lesen, das gefällt mir recht gut. „Kleine Lieben, große Lieben“ ist ein Buch für kalte Winterabende, einen heißen Tee und den Platz auf der Couch. Die Ich-Erzählerin schreibt über ihr Leben und berichtet sehr oft, was in der Vergangenheit geschah. Der Ehemann ihrer Mutter lässt sie stets spüren, dass sie nicht die leibliche Tochter ist und er seine Söhne vorzieht. Keine Frage, das belastet die Beziehung und die Mutter steht immer wieder zwischen den Stühlen. Wie Gundi aber schlussendlich dennoch ihren Weg findet und auch glücklich wird, das beschreibt die Autorin Caytlin Young anschaulich und durchaus spannend.