Rezension

Die Schatten der Vergangenheit

Denn Familie sind wir trotzdem -

Denn Familie sind wir trotzdem
von Heike Duken

Bewertet mit 4 Sternen

Die Engländerin Jane ist jung und abenteuerlustig. Sie begleitet ihren Mann Albert Fux, der Kapitän ist, auf seinen Reisen und lässt ihre Söhne Paul und Gerd bei ihrem Schwager, dem Arzt Johann Fux. Johann ist ein harter, sadistischer Mann und überzeugter Nazi, der erwartet, dass die Jungen hart werden.

Ina, die Tochter von Paul und Anne, will sich abnabeln und geht nach Israel. Sie wird schwanger und beschließt, das Kind zu behalten und alleine großzuziehen.

Als Floriane später schwanger wird, will sie nicht die übliche Familie werden. Sie will nicht eingesperrt werden. Ihr gelingt dann, was Anne und Ina nie gelungen ist. Sie bringt Paul zum Reden.  

Der Schreibstil ist flüssig zu lesen, aber recht nüchtern. Dabei ist diese Familiengeschichte tragisch und erschreckend. Heike Duken hat sich von ihrer eigenen Familiengeschichte inspirieren lassen und dies in dem Roman „Denn Familie sind wir trotzdem“ verarbeitet.

Ich habe mit den ungleichen Brüdern Paul und Gerd, gelitten, die von ihrem Onkel so gequält wurden. Obwohl sie ihre Einstellung so unterschiedlich ist, sind sie sich doch sehr nahe. Ich habe auch mit Flo gefühlt, die sich nach ihrem Vater sehnt und ihm lange Briefe schreibt, die ihn nie erreichen werden. Aber in dieser Familie gibt es auch Menschen, die ich nicht verstehen konnte und wollte.

Das was in der Vergangenheit geschehen ist, hat immer auch Auswirkungen auf die nachfolgenden Generationen, vor allem wenn vieles unausgesprochen bleibt.

Es ist eine tragische Familiengeschichte, die unter die Haut geht.