Rezension

Die Schlangengrube

Kärntner Kesseltrieb - Alexandra Bleyer

Kärntner Kesseltrieb
von Alexandra Bleyer

Gefährlich, spannend und mit viel Humor - Sepp Flattlacher grantelt und ermittelt wieder.

„Schnackseln könnts meinetwegen in den Brombeerstauden, wenns euch ka Hotel leisten könnts!“ (S. 10) Aufsichtsjäger Sepp Flattlacher hat es nicht leicht. Erst hocken zwei Touristen mit einer „Bärenangst“ auf seinem Hochsitz, dann stolpert er in seinem Revier über eine ziemlich große Hanfpantage und kurz darauf auch noch über einen Halbtoten. Dessen letztes Wort „Klapperschlange“ beschert sogar dem abgebrühten Jäger eine Gänsehaut. Und als er dann auch noch bei seinem Jagdgehilfen Reini so komische MiM-Pillen findet, läuten sämtlichen Alarmglocken. Da will wohl jemand aus dem schönen Mölltal ein Drogenzentrum machen?!

 

Aber Sepp ist aber nicht der einzige, dem die gehäuften Drogenfunde sauer aufstoßen. Auch Polizist Martin Schober und seine Kollegen versuchen, die Hersteller der Pillen „Made in Mölltal“ zu finden. Martin ist persönlich an dem Fall interessiert, weil Reini der Bruder seiner Freundin Bettina ist und er ihr und ihren Eltern Kummer ersparen will.

 

„Kärntner Kesseltrieb“ ist der 4. Band mit dem ewig grantelnden Sepp Flattlacher und ehrlich gesagt wird er mir immer sympathischer. Er wird weicher, wie er selbst erschrocken feststellt – dabei hat er doch einen Ruf zu verlieren! Liegt es evtl. an Obfrau Irmi, der er bei seinem letzten Fall näher gekommen ist? Ich hatte ja gehofft, dass aus den beiden ein Paar wird, aber Sepp stellt sich wirklich zu ungeschickt an. Auch der Kleinkrieg mit seinem Nachbar Belten fehlt ihm, aber leider haben sie sich ja wegen dessen Schwiegersohn verbündet.

Wenigstens kann er sich mit vollem Körpereinsatz in die Ermittlungen stürzen. Dass er dabei wieder so einige Fettnäpfchen mitnimmt und sich mit seiner Ungeduld und Neugierde selbst in Gefahr bringt, lässt sich leider nicht vermeiden.

 

Alexandra Bleyer schreibt sehr kurzweilig, spannend und mit viel Humor. Ich habe wieder herzlich gelacht und gebangt, ob Sepp die Ermittlungen übersteht und er den besseren Riecher hat als die Polizei – schließlich kennt er sich in seinem Revier am besten aus. Und auch wenn das Zwischenmenschliche nicht so Sepps Ding ist, betätigt er sich diesmal in mehreren Extremsituationen quasi als Lebensretter.

 

Obwohl ich relativ schnell eine Vermutung hatte, wie alles zusammenhängt, war ich bis zum filmreifen Showdown echt gefesselt. Und apropos filmreif – „Waidmannsdank“, der erste Teil der Buchreihe, wird gerade verfilmt.

5 Hirsche für diesen spannenden Lesespaß!

Kommentare

hobble kommentierte am 25. September 2019 um 07:32

was fürs wunschregal