Rezension

Die unglückliche Rückkehr des Leo Lanteri

Die sardische Hochzeit - Die Verlobte - Grit Landau

Die sardische Hochzeit - Die Verlobte
von Grit Landau

Bewertet mit 5 Sternen

Nach dem wunderschönen Debütroman „Marina, Marina“ warte ich schon sehnsüchtig auf das neue Buch „Die sardische Hochzeit“ von Grit Landau, das im Mai erscheinen wird. Vorab gab es eine kleine Vorgeschichte mit dem Titel „Die Verlobte“, die ich voller Neugier verschlungen habe.

Die Autorin überzeugt erneut mit einem wunderbar flüssigen und bildhaften Schreibstil, der es leicht macht, sofort in der Geschichte zu versinken und in die Vergangenheit ins Jahr 1919 zurückzureisen, wo man kurz nach dem ersten Weltkrieg im italienischen Sant’Amato Station macht und Leo Lanteri kennenlernt, der endlich in seine Heimat zurückgekehrt ist. Seine jüngere Schwester Mafalda ist überglücklich, allerdings muss sie schon bald feststellen, wie sehr sich ihr Bruder durch seine Kriegserlebnisse verändert hat. Von dem freundlichen und liebevollen Mann ist nichts mehr übrig geblieben. Seine schroffe, unfreundliche und aggressive Art verletzt nicht nur die Familie, er weist auch jeden zurück, der ihm einmal nahe stand. So ergeht es auch seiner Verlobten Silvia, von der sich Leo abwendet und sie freigibt. Als er mitansehen muss, wie Silvia sich mit dem grobschlächtigen Faschisten Farina verlobt, brennen Leo alle Sicherungen durch. Er verprügelt Farina dermaßen, dass dieser dabei zu Tode kommt. Leo ist in Sant’Amato nicht mehr sicher, so hilft ihm sein Vater in einer Nacht und Nebelaktion bei der Flucht nach Sardinien…

Der kurze Vorgeschmack war schon so spannungsgeladen und emotional, dass man als Leser hofft, endlich weiterlesen zu können. So viele Fragen, was nun aus Leo in Sizilien wird. Ob er dort wirklich sicher ist? Wird er seine Kriegsalpträume überwinden und ein normales Leben führen können. Was wird nun aus Silvia und Mafalda? Werden sie Leo wiedersehen? Die Neugier ist unbändig und kann nur gestillt werden, wenn man das Buch bald in den Händen halten darf. Grit Landau hat mit ihrem ersten Buch keinen Zufallstreffer gelandet, denn auch „Die sardische Hochzeit“ verspricht ein einmaliges Leseerlebnis zu werden.