Rezension

„Die Vergangenheit hinter sich zu lassen. Der Gedanke hatte etwas Verlockendes.“

Deine größte Angst -

Deine größte Angst
von Matthias Bürgel

Bewertet mit 5 Sternen

Als Falk Hagedorn ungeplant über den Weihnachtsmarkt in Konstanz fährt, ahnt er nicht, was gleich passieren wird. Ein Amokfahrer fährt in die Menge und hinterlässt viele Tote und Verletzte. Falk ist mittendrin, kann aber nichts tun, außer dem Jungen, den er gerade gefunden hat im Arm zu halten und liebevoll mit ihm zu reden. Er ist Trauma-Therapeut und ehemaliger LKA-Fallermittler und so ist es nicht verwunderlich, dass er gefragt wird, ob er den Überlebenden in einer Selbsthilfegruppe zur Seite stehen kann. Das bringt ihn aber selbst bis an seine Grenzen und darüber hinaus, denn sein eigener Verlust ist ja noch gar nicht verarbeitet.

Der Amokfahrer hat zwar Genmaterial hinterlassen, aber es gibt keine Übereinstimmungen. Die vagen Beschreibungen der Zeugen führen auch nicht auf seine Spur. Warum hat er diese grausame Tat begangen und was wollte er damit erreichen? 

Zitat Kapitel 33: „Aufmerksamkeit vielleicht, aber untauglich, um für alle Zeiten in die Annalen einzugehen.“

Die Ermittler treten auf der Stelle und auch Falk macht sich so seine Gedanken, aber sie kommen dem Täter einfach nicht näher. 

Fazit: Mit „Deine größte Angst“ schreibt Thrillerautor Matthias Bürgel den letzten Teil mit Fallanalytiker Falk Hagedorn. Sein Schreibstil ist schnörkellos, empathisch und so spannend, dass ich das Buch in einem Rutsch auslese. Ich kann nicht anders, denn die Geschehnisse die er im Prolog schildert sind so spannend und zugleich grausam, dass mir die Tränen laufen und ich meine, mit in die Therapiesitzungen der Überlebenden zu gehören. Gänsehaut läuft in schnellen Intervallen über meinen Rücken.

Einige Charaktere kenne ich bereits, aber es kommen neue und interessante hinzu. Alle Figuren, ob die bösen oder guten, sind super ausgewählt und genial in Szene gesetzt. Wir schauen allen bei ihren Schilderungen über den Rücken, ob wie wollen oder nicht. Ich bin gerührt, fühle mit ihnen und könnte schreien, wenn der Täter wieder aus seiner Sicht, die Tat so emotionslos schildert.

Die hohe Spannung hält das ganze Buch über. Das gut durchdachte Ende hat mich dann doch sehr überrascht, denn damit hatte ich nicht gerechnet. 

Matthias Bürgel hat es geschafft, dass ich am Ende Tränen in den Augen habe, denn der Abschied von Falk Hagedorn reißt mir fasst mein Herz heraus. Ich habe ihn lieben gelernt, mit ihm gelitten, gelacht und gehofft. Das soll nun zu Ende sein. Bitte nicht. 

Von mir kommen hier hervorragende 5 Sterne Plus und eine ganz klare Leseempfehlung.  Vorsicht, diese Bücher gehen zu Herzen und sind auch nichts für schwache Nerven. Aber lest sie unbedingt. Das ist meine ganz eigene Meinung und ich möchte Falk Hagedorn zurück.