Rezension

Die Welt ist groß

Am Himmel die Flüsse -

Am Himmel die Flüsse
von Elif Shafak

          Und alles hängt irgendwie zusammen!

Elif Shafak ist wirklich eine großartige Schriftstellerin, die hier Geschichten aus diversen Epochen in einander verwebt. Das verbindende Element ist eines, ohne das niemand von uns leben kann, nämlich Wasser.

Tröpfchenweise, teilweise auch in Schwällen, wandert es aus dem üppigen, dabei blutdrünstigen Hof eines mesopotamischen Herrschers der Antike ins London des 19. Jahrhunderts und begleitet dort, im Umfeld der Ärmsten, nämlich direkt an der Themse, die Geburt von Arthur, der nichts vergessen wird und atemberaubend schnell lernt und versteht.

Und dann, fast in der Gegenwart, nämlich 2014, im äußersten Zipfel der Türkei, nämlich in ebendiesem bereits erwähnten Mesopotamien, die Taufe des Mädchens Narin im Fluss, die durch einen Bagger rüde unterbrochen wird - der Natur wird einmal mehr Einhalt geboten und wie so oft, leiden wieder einmal diejenigen, die sowieso nichts haben. Noch ein paar Jahr später wiederum begegnen wir 1918 in London einer jungen Schriftstellerin, die nicht mehr leben mag....

Reich und Arm, Nord und Süd - hier fließt alles zusammen in einem stimmigen und überaus eindrucksvollen Text, den ich mit Genuss gelesen habe!