Rezension

Die Zertifiizerungswelle erobert das organisierte Verbrechen

Das Crime-Zertifikat - Oliver Schlick

Das Crime-Zertifikat
von Oliver Schlick

Bewertet mit 5 Sternen

Oliver Schlick, der Autor von „Das Crime-Zertifikat: Verbrechen mit Qualität“ war mir bisher als Autor von Kinder- und Jugendbüchern ein Begriff. Auch seinen Ausflug ins Genre Contemporary Fantasy hat mich völlig überzeugt, vor allem weil sich durch alle (von mir bisher gelesenen) Bücher ein roter Faden zieht.  Bei allen Büchern spürt man die Liebe zum Leben, zu den außergewöhnlichen Eigenschaften, die die Figuren und die Geschichten so ausmachen. Wie auch zuvor hat der Autor die Charaktere greifbar mit all ihren Stärken und Schwächen ausgearbeitet.

 

Auch bei dieser Geschichte habe ich sofort eine Beziehung zum Protagonisten – Pius Nordström aufgebaut. Schon allein, dass er für Lana Del Rey und Zitronenschaumcreme schwärmt und gemäß der alten Schule für einen Gangsterboss als Geldeintreiber arbeitet, obwohl er doch eigentlich in einem früheren Leben als Sozialarbeiter aktiv war, spricht für den Plot.  Aber das Leben hat etwas anderes mit Pius vorgehabt.  Zu allem Übel müssen er und seine Kollegen mit einem Generationenwechsel in der Führungsetage zurechtkommen. Und dieser Wechsel bringt nicht nur viel Papierkram zustande (Stichwort: Qualitätskontrolle), sondern auch eine neue zwischengeschobene Führungsebene. Aber nicht nur, dass ihm jetzt die attraktive, aber ziemlich stringente Lena im Nacken sitzt – nein, sein prinzipientreuer Gangsterboss Papa Ambros wurde ermordet! Diese beiden Tatsachen bringen viele Veränderungen mit sich und vor allem Schwung in die ganze Sache…

 

Wie eingangs schon geschrieben gefällt mir der Schreibstil von Oliver Schlick sehr gut. Auch hier konnte ich das Buch nicht aus der Hand legen, so sehr wollte ich wissen, wie es weiter geht und was sich der Autor noch so alle hat einfallen lassen. Denn der Plot wird noch durch eine exzentrische Mutter abgerundet. Der Schluss wartet mit so einigen Überraschungen auf. Vor allem muss auch noch der Mord an Papa Ambros gelöst werden.

 

Dieses Buch hat so viel zu bieten. Es kann Tränen gelacht werden, man trauert mit, schwelgt in Erinnerungen und ist immerzu auf der Suche nach dem Mörder. So werden nach und nach die verschiedensten Personen verdächtigt, bis es zum Schluss eine völlig überraschende Lösung gibt.

 

Mir hat diese Geschichte wieder viel Freude bereitet und ich hoffe, dass Oliver Schlick auch weiterhin für eine ältere Zielgruppe schreibt, denn das Crime-Zertifikat und die Farben des verschwundenen Sommers sind einfach ganz besondere Geschichten.