Rezension

Drastisch

Wintersterben -

Wintersterben
von Martin Krüger

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Habbo

Veröffentlicht am 20.11.2022

Drastisch

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Eine sehr drastische, aber auch unwahrscheinliche Geschichte, in die Valeria Ravelli von Interpol und ihr Kollege Colin Bain hineingezogen bzw. geschickt werden. Es geht um einen tot und schon mumifiziert aufgefundenen ehemaligen BKA Mann, der sich zuletzt wohl auf die Spur verschollener Menschen begeben hatte. Und um ein unheimliches, abgeschiedenes Dorf, nicht nur am A…. Der Welt, sondern auch hinter einer Mauer des Schweigens. Man teilt sich auf und geht verschiedenen Spuren nach, denen die Leserschaft dann in wechselnden Erzählungen aus Sicht von Valeria und Colin folgen kann. Und in deren Folge sich eine merkwürdige bis haarsträubende Situation nach der anderen ereignet, sich Valeria und Colin abwechselnd in Gefahr begeben und sich eine geradezu unglaubliche Geschichte entwickelt, in der einer in Machtfunktion und mit mächtigen Freunden alle Fäden zu ziehen scheint. Der Erzählstil ist gut, flüssig und mit bildhafter Sprache. Die Spannung kommt nicht zu kurz. Die Protagonisten kommen sympathisch herüber, wenngleich ab und an etwas verpeilt. Die Geschichte ist gut konstruiert, aber eben auch so, in ihrer Endkonsequenz, eher unglaubwürdig. Bei der wirklich sehr guten Schreibe und dem guten Aufbau der einzelnen Szenen stören dann doch solche Kleinigkeiten wie diese: Valeria verlässt die Pension und leiht sich einen Schirm, weil es regnet. Sie befragt mögliche Zeugen in deren Heim. Beim Verlassen des letzten, nur wenige Zeit und Seiten später, leiht sie sich einen Schirm, weil es regnet. ??? Wo ist der andere Schirm? Fazit: Eine gut konstruierte, gut geschriebene, eher unwahrscheinliche Geschichte, aber durchaus lesenswert.