Rezension

Drei sehr unterschiedliche Frauen kämpfen im traumhaft schönen Sansibar für ihre Träume

Sehnsucht nach Sansibar - Micaela Jary

Sehnsucht nach Sansibar
von Micaela Jary

Meine Meinung

Nachdem mich “Die Bucht des blauen Feuers” nicht so begeistern konnte, wollte ich dir Autorin noch eine Chance geben. Bei beiden Büchern waren die Ideen wirklich gut, die Klappentexte klingen vielversprechend und die Cover sind wunderschön. Aber die Umsetzung gelingt meiner Meinung nach leider nicht so wirklich.
Der Schreibstil ist ganz gut, allerdings habe ich mittlerweile einige historische Bücher gelesen, die einen besseren Schreibstil hatten, bzw. Schreibstile hatten, die mir besser gefielen. Das ist ja letztendlich Geschmackssache, allerdings fand ich ihn für einen historischen Roman zu modern.
Schön fand ich, dass wir es mit drei so unterschiedlichen Frauen zu tun haben, die alle versuchen ihren Weg zu gehen, welcher nicht gerade einfach ist. Jede geht anders mit Rückschlägen um und versucht auf eine andere Art und Weise ihre Ziele zu erreichen. Deswegen ist es sehr gut, dass die Sichtweisen immer wechseln.

Antonia, die den Forscher Max Seiboldt begleitet, hat sich scheinbar dazu entschieden sich ihren Lebensunterhalt selbst zu verdienen. Sie wirkt recht stark, wobei sie heimliche Gefühle hegt für ihren Chef, was ihr zum Verhängnis werden könnte.
Viktoria kommt aus reichem Hause und wird zur Strafe nach Sansibar geschickt. Sie will sich nicht einem Mann unterordnen und lieber für sich selbst sorgen, weshalb Antonia für sie zum Vorbild wird. Viktoria wurde von der Autorin der meiste Platz in der Geschichte eingeräumt und ich mochte sie von den drei Frauen am liebsten. Es muss damals schwer gewesen sein als Frau für sich selbst zu sorgen, gerade wenn man aus der oberen Schicht kommt und die Eltern dies nicht zulassen wollen. Darum bewundere ich ihren Willen und ihren Mut. Aber vielleicht entdeckt sie ja doch noch die Liebe für sich…
Juliane ist recht naiv und benimmt sich wie ein verwöhntes kleines Püppchen. Sie und ihr Vater kommen beim Sultan unter, was ihr anfangs sehr zu schaffen macht, da sie nur unter Frauen ist. Manchmal trifft man jedoch selbst hier auf einen Mann, der ein Herz zum höher schlagen bringen kann.

Die drei Frauen wollen nach ihrer Ankunft in Kontakt bleiben, was sich allerdings als gar nicht so einfach erweist, da jede ein ganz anderes Leben führt. Die Handlung wird sehr realistisch geschildert, denn auch wir in der heutigen Zeit kennen so eine Problematik.

Im Nachhinein gefällt mir der Roman besser als beim Lesen. Gerade durch die drei verschiedenen Charaktere kommt viel Dynamik und Abwechslung in die Geschichte und man merkt wie vielschichtig die Handlung aufgebaut ist. Trotzdem denke ich nicht, dass ich diesen Roman nochmal lesen werde.

Fazit

Drei sehr unterschiedliche Frauen kämpfen im traumhaft schönen Sansibar für ihre Träume. Gute Idee, nett umgesetzt, muss man nicht unbedingt gelesen haben.