Rezension

Dschungel Camp Light

Battle Island - Peter Freund

Battle Island
von Peter Freund

Bewertet mit 3 Sternen

Du bist jung? Du bist sportlich? Du machst eine gute Figur im TV? Und du könntest eine Millionen Euro gut gebrauchen? Als Schatz, in Gold? Dann bewirb dich noch heute beim Sender Your TV und mach mit bei Battle Island, der neuen Show. So, oder so ähnlich könnte wohl der Slogan lauten für die Show, die der Sender Your TV als Publikumsmagnet ausstrahlen möchte. In Battle Island sollen zehn Jugendliche gegeneinander in verschiedenen Wettkämpfen antreten und bekommen dafür Kärtchen, die ihnen den Schatz im wahrsten Sinne des Wortes näher bringen soll, denn der Schatz wurde zuvor irgendwo auf der Insel versteckt. Die siebzehnjährige Berlinerin Louisa, die nebenbei bei Your TV jobbt, kann es kaum fassen, dass sie die Chance bekommen soll, hier teilzunehmen. Denn Louisa braucht dringend Geld, um ihrer Mutter eine Operation möglich zu machen, bei der es um deren Leben geht. Doch leicht wird diese Aufgabe nicht, denn immerhin gibt es noch weitere neun Konkurrenten auf der Insel und alle wollen sie das Gleiche. Wird es Louisa gelingen den Kampf um das große Geld zu gewinnen? Oder ist die Konkurrenz doch zu groß? Ausserdem gibt es da noch eine Gegenseite, die so gar nicht begeistert ist von Your TV und dessen Aktionen? Und ausgerechnet Louisas Freund gehört zu diesen Gegnern...
Meine Meinung:

Auf das Buch war ich schon seit langem mächtig gespannt und umso größer war dann die Freude, als es endlich bei mir ankam. Versprochen hatte ich mir hier einen Roman, der geballte Action, wie in die Tribute von Panem hervorbringen würde, doch ganz so spannend war es leider nicht. Das Buch läßt sich sprachlich leicht verstehen und deshalb auch gut lesen, auch das erste Kapitel beginnt mit einem Tempo, bei dem ich wirklich Erwartungen hatte. Leider geht es dann nicht so temporeich weiter, denn es gibt hier zwischen den einzelnen Kapiteln Zeitsprünge, somit beginnt das Buch mit Tag 8 auf der Insel und wechselt in Louisas Vergangenheit, so springt es eine zeitlang hin und her, bis wir dann zu Tag 1 auf die Insel kommen. Leider wirkt das Buch bis dahin recht langatmig und ich glaube, dass hier tatsächlich ein chronologischer Aufbau logischer und nur halb so schleppend gewesen wäre. Ich für meinen Teil habe diese Zeitsprünge nicht so ganz verstanden, bzw. ich konnte es nicht ganz nachvollziehen, warum hier mit Tag 8 begonnen wurde. Die Rückblicke vor der Zeit auf der Insel machen durchaus Sinn, hätten für mich aber nicht im Wechsel stattfinden müssen. Die Prüfungen auf der Insel habe ich mir dann auch etwas anders vorgestellt und auch den Konkurrenzkampf hätte ich härter erwartet, so waren die Rätsel für mich sehr leicht durchschaubar und ich hatte die Antworten dann schneller parat, als die Kandidaten. Bei so manch einem Ereignis rund um die Show musste ich dann auch ein kleines bisschen an Dschungel Camp denken, wenn auch nicht so ekelhaft und peinlich, halt die Lightversion ohne Z-Promis.

Die Charaktere sind hier sehr klischeebehaftet, das nette Mädchen von Nebenan, die Schönheit, die Kampfzicke, der Drogenjunkie und der junge Familienvater, jeder von ihnen hat natürlich so seine Sorgen und Gründe, warum er an Battle Island teilnehmen möchte. Das fand ich schon ganz in Ordnung so, manches davon war durchaus verständlich, zwar nichts Neues und nicht viel Tiefgang, aber da konnte ich noch am ehesten drübe hinweg sehen. Louisa, genannt Lou, ist mir schon sympathisch, sie ist ein bodenständiger Charakter, hilfsbereit, nett, freundlich, halt das durchaus nette Mädchen von nebenan. Ihre Sorgen und ihre Ziele sind nachvollziehbar und zu ihr ist es mir auch gelungen, eine Beziehung aufzubauen. Auch ihren Freund Tim empfand ich als sehr angenehm, wobei ich hier eigentlich auch etwas anderes erwartet hatte, was die Show auf der Insel dann angeht.
Mein Fazit:
Vielleicht bin ich einfach mit zu hohen Erwartungen an das Buch heran gegangen, denn ich muss sagen, dass das Grundgerüst absolut vielversprechend klang. Leider gab es durch die vielen Rückblicke, die zwar zum Verständnis der Geschichte beitrugen, auch so manch eine Länge, die unnötig war. Etwas weniger Klischees, dafür etwas mehr Kampf und Action hätte ich hier durchaus erwartet. Lou war für mich hier noch der überzeugendste Charakter, deren Handlungen nachvollziehbar blieben. Alles in allem läßt sich auch das Buch leicht lesen, bleibt aber hinter meinen Erwartungen zurück. Ich glaube, hier wurde einfach zu viel des Guten gewollt und zu viele Handlungen eingebaut. Verbleiben für mich noch drei von fünf Sternen für eine überzeugende Grundidee.