Rezension

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"Du kamst in mein Leben wie der Abendstern.

Eine Bibliothek in Paris -

Eine Bibliothek in Paris
von Janet Skeslien Charles

Bewertet mit 5 Sternen

Die Autorin Janet Skeslien Charles hat sich durch die reale Geschichte mutiger Bibliothekare im besetzten Paris des Zweiten Weltkriegs zu diesem Roman inspirieren lassen. Die Handlung selbst spielt auf zwei Zeitebenen.
In den 1980er Jahren in einer kleinen Stadt in Montana lebt die zwölfjährige Lily. Nebenan wohnt eine ältere Dame, die oft als Kriegsbraut bezeichnet wurde: Odile. Diese pflegt wenig Kontakt. Das ändert sich, denn Lily geht gern zu Odile. So wächst deren Freundschaft stetig. Odile bringt Lily Französisch bei und ganz nebenbei erfährt der Teenager ein wenig aus deren Leben. Das sie in Paris aufgewachsen ist. Als Lilys Mutter erkrankt und stirbt, ist Odile ein Halt für sie.
Wenn da nur nicht die Neugier des Teenagers wäre...
Der Roman wird durch die beiden  Protagonistinnen kapitelweise erzählt. In der Vergangenheit werden diese zum Teil mit Datum und Jahreszahl hinterlegt. Egal ob Gegenwart oder Vergangenheit, man konnte die Geschichte problemlos lesen.
Dass die junge Odile eine Stelle in der Amerikanischen Bibliothek in Paris 1939 erhält, hier erfüllt sich für sie ein Traum. Doch die Zeiten werden immer schwerer, auch durch das immer dratischere Handeln des Nazi-Regimes. Leute werden bespitzelt, denunziert. Dass Odile intelligent ist, zeigt ihr Wissen um den Umgang mit Zahlen. Sie beherrscht die Dewey-dezimalklassifikation. Odile ist eine liebenswerte Charaktere. Ihr Handeln nachvollziehbar. Eine Person, die von der Autorin authentisch dargestellt ist. Auch im späteren Alter eine bemerkenswerte, wissende Frau.
Bei dem vorliegenden Buch stimmt das Rundum-Paket: Cover, Gestaltung, Titel und Infotext als auch die Handlung. Für mich ein gelungenes Gesamtwerk allemal.
Viele Informationen gibt es zum Ende des Romans, die man lesen sollte. Wie z. B. der Blick auf die realen Charaktere zum Buch und v.a.m.
Ich gebe für "Eine Bibliothek in Paris" meine Leseempfehlung.

Zitat Nachwort: Der Roman soll uns daran erinnern, dass Bibliotheken - unsere Zufluchtsorte, unsere Faktenquellen in einer Welt der Fake News - im digitalen Zeitalter wichtiger sind denn je.