Rezension

Du wirst dich fürchten. Und du wirst nicht wissen, warum.

The Ending - Du wirst dich fürchten. Und du wirst nicht wissen, warum - Iain Reid

The Ending - Du wirst dich fürchten. Und du wirst nicht wissen, warum
von Iain Reid

Bewertet mit 4 Sternen

Eine Frau ist mit ihrem Freund Jake auf den Straßen Kanadas unterwegs. Sie sind noch nicht lange ein Paar, und während der Fahrt denkt sie über eine Trennung nach. Kilometer für Kilometer wird die Atomsphäre in dem Wagen ungemütlicher. Richtig unheimlich wird es, als sie das Ziel erreichen. 

„The Ending. Du wirst dich fürchten. Und du wirst nicht wissen, warum“ ist ein packender und Angst einflößender Psychothriller, der am Ende wirklich hält, was er verspricht.

Lange Zeit habe ich mich nicht an dieses Buch gewagt, weil die Rezensionen dazu eher durchwachsen sind. Manche bejubeln es, andere sind gelangweilt. Jetzt, nach der Lektüre, verstehe ich beide Seiten.

Die Handlung ist unscheinbar. Ein Paar sitzt in einem Wagen und sie fahren zu Jakes Eltern. Während der Fahrt denkt die junge Frau über eine Trennung von ihm nach. Sie sind erst wenige Wochen zusammen, und obwohl ihre Verbindung auf besondere Weise traumhaft ist, hat sie sich allein doch wohler gefühlt.

Es sind aber mehr als die Gedanken der jungen Frau, die für Unwohlsein sorgen. Die Stimmung im Auto ist ungemütlich und nimmt immer bedrohlichere Züge an. Es ist unangenehm, den Gesprächen des Paares zu lauschen. Sie wirken beide verschlossen, unkonzentriert und gleichermaßen hellwach, um ein mögliches Fehlverhalten des anderen zu entdecken.

Unterbrochen wird die Fahrt von Einschüben, in denen es um einen verstorbenen Menschen und die Gedanken seiner Umwelt zu dessen Tod gibt. Es handelt sich dabei um ein Puzzleteil, das erst am Ende Sinn ergibt. 

Insgesamt wird es immer bizarrer und beim Lesen kamen Zweifel auf. Ich fragte mich ständig, was hier nicht stimmt. Denn es ist klar, dass etwas gewaltig schief läuft. Ähnliche Gedanken beschäftigen die Hauptfigur, die sich wie der Leser keinen Reim auf Stimmung und Ereignisse machen kann.

Mittendrin habe ich mir mehr Tempo erwartet. Es plätschert aufgrund der Konstellation im Auto vor sich hin. Trotz der gespannten Atmosphäre hatte ich das Gefühl, dass die Geschichte nicht vorankommt. 

Wie der Titel verrät, arbeitet die gesamte Handlung auf das Ende hin. Daher ist es ein Thriller, der dem Leser Geduld abverlangt, dafür zu guter Letzt ordentlich zu schocken weiß. 

Erst zum Schluss entfaltet die gesamte Story ihre Wirkung und gipfelt in einer Explosion aus Angst, Unglauben und Schrecken. Richtig schlimm ist, wie treffend bei diesem Buch der Untertitel die Gefühlslage beim Lesen beschreibt. Denn ich habe mich gefürchtet, und ich wusste nicht, warum. 

Im Endeffekt habe ich diesen Psychothriller extrem gern gelesen. Mich haben die unheimliche Atmosphäre im Wagen, die Unschlüssigkeiten während der Erzählung und die bedrohliche Stimmung gepackt, was in einem wahnsinnig ergreifenden Finale zum Ende kommt, und im Anschluss weiterhin Furcht verströmt.