Rezension

Düstere Familiengeschichte

Familienbande -

Familienbande
von Karin Fossum

Bewertet mit 3 Sternen

"Familienbande" von Karin Fossum ist das Prequel zur Eddie-Feber Reihe, einer Krimireihe aus Norwegen. Das Buch ist unabhängig lesbar, es ist ein abgeschlossener Fall und vielleicht hätte mir hier ja die Kenntnis der anderen Teile gut getan.
Aksel ist als Lokaljournalist und kümmert sich nebenbei noch liebevoll um seine Schwester Ellinor, die psychische Probleme hat und sich oft in ihrer Wohnung verkriecht. Auch Aksel fühlt sich in seiner eigenen Haut nicht wohl und unzufrieden.
Ihre Probleme verorten die Geschwister in ihrer Kindheit, bei Mutter und Vater, von denen nur die Mutter noch lebt.
Von dieser Kindheit wird jetzt in Rückblicken erzählt, von Aksel und in keiner chronologischen Reihenfolge, sondern eher in Bildern, in Splittern. In Erinnerung geblieben sind eher schlechte und gefühlskalte Erfahrungen, als Leser erfährt man nicht, wieviel hier der subjektiven Sicht geschuldet ist.
Die komplette Atmosphäre ist hier sehr düster dargestellt und es hat auch einen gewissen Sog den beiden Geschwistern dabei zuzusehen, wie sie über den Tod der Mutter sprechen und ihn herbeisehnen.
Die Darstellung des Ganzen ist gelungen und auch gut geschildert, mir fehlt hier leider der Krimi-Anteil komplett und auch der Kommissar kommt erst ganz zum Schluss in einigen wenigen Sätzen in der Handlung vor.
Es ist wirklich kein schlechtes Buch, es ist gut geschrieben, beleuchtet die Psyche der Geschwister gut und zeigt die Entstehung von Tätern und Opfern auf, für mich war das aber kein Krimi.