Durchwachsen
Bewertet mit 3 Sternen
"Dead Lions" ist der zweite Teil einer Krimireihe von Mick Herron. Es geht um Slow Horses - ausgemusterte Agenten, die versuchen wieder in ihre normale Stellung zu kommen &ihren jetzigen Tätigkeiten mehr oder weniger motiviert nachzukommen.
Ich muss voranstellen, dass ich mit Krimis nur selten wirklich warm werde. Solche Geschichten sind meist einfach nichts für mich. Deshalb hat sich das Lesen hier auch etwas gezogen &ich war nicht sehr motiviert, die Handlung nachzuverfolgen.
Dennoch kann ich sagen, dass Herron einen Schreibstil hat, der erstaunlich gut ist. Am Anfang &am Ende der Geschichte schlüpft der Leser z.B. in die Rolle von (hypothetischen) Tieren, um das Gebäude, in denen sich die Agenten befinden, abzugehen - interessante Erzählweise!
In der Geschichte kommen z.B. auch schwarze Schwäne vor. Diese Schwäne werden zuerst als bestimmtes, volkstümliches Zeichen gedeutet &später aber noch in die Handlung verflochten. So etwas einzufügen, war spannend!
Außerdem hat er einige wirklich witzige Stellen angebracht, was das Lesen für mich dann immer wieder angenehmer gemacht hat! Ein Beispiel dafür:
"Es war ein uraltes Ding, ein Nokia, schwarzgrau mit ungefähr so vielen Funktionen wie ein Flaschenöffner. Man konnte damit genauso wenig fotografieren wie E-Mails mit einem Tacker versenden."
Am Ende des Buches laufen einige Ereignisse zusammen, das Tempo erhöht sich &es wird nochmal richtig spannend. An diesem Punkt hat sich mir auch vieles erschlossen, was ich vorher zwar aus der Handlung aufgenommen hatte, aber nicht wirklich realisierte oder einordnen konnte.
Wenn man Krimis mag, ist das Buch eine gute Wahl - bei mir wird es nur bei diesem Buch der Reihe bleiben.