Rezension

Dust Bowl

Ein Kleid aus Staub - Sarah Zettel

Ein Kleid aus Staub
von Sarah Zettel

Bewertet mit 5 Sternen

"Ein Kleid aus Staub" ist der erste Teil der Trilogie von Sarah Zettel. Grade zu Ende gelesen bin ich noch ganz gefangen in der Geschichte. Bei vielen Büchern gehe ich aufgrund des Klappentextes mit einer gewissen Erwartung ran, was bei diesem Buch nicht der Fall war. Denn der Klappentext verrät glücklicherweise nicht allzu viel: Mädchen macht sich auf die Suche nach ihrer Mutter, ein geheimnisvoller Fremder taucht auf, letztlich geht es um ihre Herkunft und auch die Suche nach ihrem Vater. So weit so gut. Doch auf diese zauberhafte Geschichte, die voller Magie steckt war ich nicht gefasst!

Der Titel passt hervorragend zur Story, denn Kansas gehörte damals zu den Regionen, die "Dust Bowl" genannt wurden. Die jahrelang keinen Regen sahen und wo es immer wieder zu verheerenden Staub- bzw. Sandstürmen kam. Die Menschen hatten keine Perspektive, viele zogen in andere Regionen. So auch in dem kleinen Ort in dem Callie mit ihrer Mutter lebt. Man spürt die Hoffnungslosigkeit, immer mehr Familien verabschieden sich, der Ort wirkt ausgestorben. Nur Callies Mutter hält verzweifelt ihr Hotel am Laufen, immer in der Hoffnung dass Callies Vater wieder auftaucht. Bis sie plötzlich in einem Staubsturm verschwindet.

Sarah Zettel beschreibt die Zeit in den 1930er Jahren mit den Sandstürmen absolut authentisch, der verzweifelte Kampf gegen den Staub ist fast das ganze Buch durch präsent kommt erschreckend realistisch rüber.
Die Autorin hat einen wunderschönen Schreibstil, locker trifft es nicht richtig. Sie schreibt mit einer Leichtigkeit und doch eindringlich, dass ich ihr alles geglaubt habe und beim lesen total in Callies Welt eintauchen konnte. Kopfkino pur! Man trifft auf einige sehr merkwürdige Figuren, denn das Leben in Kansas um 1930 herum steckt für Callie voller Magie und magischer Gestalten.

Im Verlauf entdeckt Callie ihr eigenes magisches Potential, da sie zur Hälfte Mensch, zur Hälfte eine Fee ist. Die Protagonisten Callie und Jack sind detailliert beschrieben, die Nebendarsteller bleiben blasser, was aber nicht störend war. Die Staublandschaft und andere Örtlichkeiten werden atmosphärisch beschrieben, die Handlung ist turbulent, ständig passiert etwas, das Tempo ist hoch. Ich fühlte mich zwischenzeitlich immer wieder an die Geschichte des Zauberers von Oz versetzt, nicht die Geschichte an sich, sondern an den Zauber, den Geschichten, die in der Vergangenheit spielen, verbreiten. Handlung die ohne moderne Technik auskommt, ohne Handy, Computer und Co. Am Rande bekommt man auch mit, wie der Rassismus den Menschen der damaligen Zeit zusetzte.

Fazit: Schöner Auftakt einer Trilogie, eine wunderbare Fantasygeschichte, die durch die Handlung in der Vergangenheit einen ganz speziellen Zauber verbreitet.