Rezension

Ein Agenten-Drama an Norwegens Küste

Mordkap - Rainer Doh

Mordkap
von Rainer Doh

Bewertet mit 3.5 Sternen

Auf dem norwegischen Passagierschiff MS Midnatsol wird ein deutscher Tourist in seiner Kabine tot aufgefunden. Ein Fall für die Kollegen der Kripo, die es aufgrund eines vorherrschenden Schneesturms nicht schaffen, zum Ort des Geschehens zu gelangen. Deshalb wird der Dorfpolizist Arne Jakobson mit den Ermittlungen betraut, was dieser auch umgehend mit der nötigen Sorgfalt in Angriff nimmt. Und schon bald die Vermutung nah, dass ein Selbstmord den Urlauber aus dem Leben riss. Allerdings nicht lange. Denn ein Zufall führt die Kollegen der Kripo auf die richtige Spur und plötzlich wird klar, dass noch immer ein Mörder auf dem Kreuzer sein Unwesen treibt. Zur gleichen Zeit werden auch verschiedene Geheimdienste aktiv und versuchen auf das fahrende Schiff zu gelangen. Ein Albtraum für den noch auf dem Passagierschiff befindlichen Dorfpolizisten, der von nun ab allein mit dem Desaster fertig werden muss.

„Mordkap“ ist das Krimi-Debüt des deutschen Autors Rainer Doh, das seine Leser in den hohen Norden entführt. Hier lernen sie nicht nur die traditionelle Postschifflinie Norwegens kennen, sondern werden Zeuge einer spektakulären Mörderjagd. Eine aufregende Reise, die Rainer Doh mit viel Fingerspitzengefühl für dramatische Szenen, glaubwürdige Figuren und dem dazu passenden Humor erdacht hat. Lediglich das Finale wirkt etwas sehr konstruiert, schafft es aber den ungewöhnlichen Kriminalfall zu einem in allen Fragen geklärten Abschluss zu bringen. Eine ganz besondere Wirkung auf den Leser hat aber die geschickt heraufbeschworene Atmosphäre des Krimis. Immer wieder fühlt er sich von den Ereignissen bedroht, leidet mit dem seekranken Dorfpolizisten mit oder genießt die Ruhe kurz vor dem erneut ausbrechenden Sturm.

Fazit:
Eine ungewöhnlich spannende Reise entlang Norwegens Küste und ein Kriminalfall, der mit einem Mord beginnt und als Agenten-Drama endet.