Rezension

Ein atmosphärisches Buch mit einem Hauch Magie

Tausend Nächte aus Sand und Feuer - E. K. Johnston

Tausend Nächte aus Sand und Feuer
von E. K. Johnston

Bewertet mit 4 Sternen

Ich hab weder Zorn & Morgenröte noch Elias & Laia bisher gelesen, somit war 1000 Nächte aus Sand und Feuer mein erstes exotisches oder orientalisches Buch. Und das erste, was auffällt und in Erinnerung bleibt ist die gemütliche, exotische Atmosphäre. Alles ist sehr weich geschrieben und man merkt, dass in der Wüste ganz andere Gebräuche und Sitten herrschen als man es hierzulande kennt. Zum einen natürlich der große Unterschied der Stellung zwischen Mann und Frau. Aber auch die Meinung über Götter, Sagen und Sitten, die einfach zum Alltag dazu gehören. Das war wirklich faszinierend und hat mich bis zum Ende mitgenommen und begeistert. 

Die Sache, die ich nicht erwartet hätte, sind übermenschliche Kräfte, die mit am Werk sind. Die Magie hat sich ihren Weg ins Buch geschlichen. Zum Beginn ist alles noch sehr klein und mysteriös gehalten, mit der Zeit erkennt man dann die Konsistenz und ein gewisses Muster. Obwohl mir bis zum Ende nicht klar ist, wer genau dieses eine Wesen war (mag ich jetzt auch nicht weiter ausführen. ;)). Da hätte ich gerne mehr erfahren. Auch die poetische Sprache und die Ausdrücke sind sehr gewöhnungsbedürftig, aber wirklich passend zur Geschichte.

Im Großen und Ganzen geht es um das Zusammenleben und die Ehe zwischen der Protagonistin, deren Namen man übrigens nie erfährt, und dem Herrscher Lo-Melkhinn, der schon Hunderte Frauen vor ihr getötet hat. Am Anfang hatte ich noch die Hoffnung, dass aus den beiden etwas wächst, aber mit der Zeit merkt man wie hinterrücks und grausam Lo-Melkhinn ist und wie die Protagonistin ihn fürchtet. Dabei entwickelt die Protagonistin magische Kräfte, deren Entwicklung echt toll mit anzusehen war. Am Ende allerdings artet das Ganze furchtbar aus, weswegen mir das disneyhafte Finale ein bisschen skurril vorkam. Das war ein bisschen übertrieben.

Die Liebe zur Familie und vor allem zur Schwester ist ebenfalls unglaublich stark und süß anzusehen und nimmt einen großen Teil des Buches ein. Die Protagonistin opferte sich, Lo-Melkhinns nächste Frau zu werden, um ihre Schwester zu retten und ist bei jedem 2. Gedanken stets bei ihr und ihrem Wohlbefinden. Außerdem herrscht stellenweise ein bisschen Stillstand in der Handlung, der aber nur kurzweilig anhält.

 Fazit                                                                

"Tausend Nächte aus Sand und Feuer" ist ein atmosphärisches Buch, das man gerne im dämmrigen Kerzenlicht liest und sich damit in orientalische Länder mit deren Sitten und Gebräuchen entführen lässt, an die man sich allerdings erst ein bisschen gewöhnen muss. Die Magie, die sich ebenfalls ins Buch geschlichen hat, war unerwartet, aber schön anzusehen und ist im Finale furchtbar ausgeartet. Dafür 1 Punkt Abzug. 4/5 Punkte.