Rezension

Ein außergewöhnliches Buch mit ganz eigenem Charme

Tausend Nächte aus Sand und Feuer - E. K. Johnston

Tausend Nächte aus Sand und Feuer
von E. K. Johnston

Inhalt

Um ihre Schwester zu schützen liefert sie sich dem unbarmherzigen Lo-Melkhinn aus. Dieser hat schon hunderte Frauen auf dem Gewissen und keine von ihnen hat nach ihrer Abreise mit ihm den nächsten Morgen erlebt. Aber für sie gilt das nicht, sie erzählt ihm jede Nacht eine Geschichte und schafft es so am Leben zu bleiben. Aber für wie lange? Und was ist es, das Lo-Melkhinn zu einem so ungnädigen Mann macht? Kann sie seinen Fluch brechen?

Eigene Meinung

Im Moment scheinen Geschichten die im Orient spielen groß in Mode zu kommen. Auch mich fasziniert diese Kulisse seit jeher, weswegen ich „Tausend Nächte aus Sand und Feuer“ unbedingt lesen wollte. 
Mir fällt es ziemlich schwer diese Rezi zu schreiben, da man das Buch einfach erlebt haben muss. So richtig in Worte zu fassen ist es nicht, aber ich werde es trotzdem versuchen. 
Bereits im Prolog macht sich eine düstere Stimmung breit, welche sich mehrfach im gesamten Buch wiederholt: Es sind die Abschnitte aus der Sicht eines Dämon, der Lo-Melkhinn zu dem macht was er ist. 

Zwischen diesen Abschnitten lernen wir die Protagonistin kennen welche, und das ist mir erst nach dem Lesen aufgefallen, gar keinen Namen hat. Genauso ist es aber auch bei den anderen Charakteren. Alle werden nur als das bezeichnet was sie sind, z.B. nennt die Protagonistin ihre Schwester nur „Schwester“ oder Lo-Melkhinns Mutter nur „Mutter meines Herzens“. Wirklich gestört hat es mich beim lesen nicht, da es mir, wie schon gesagt, gar nicht aufgefallen ist. Vermutlich war der Lesefluss so auch besser, als wie wenn man sich mit unleserlichen und unaussprechlichen Namen rumschlagen müsste. 
Die Protagonistin war mir von Anfang an recht sympathisch, auch wenn sie manchmal ziemlich naiv rüberkommt., was allerdings auch irgendwie passend ist, wenn man bedenkt wo sie aufgewachsen ist. Toll fand ich, dass der Urglaube der Wüstenmenschen z.B. gegenüber den Sternen mit eingebracht wurde, wodurch die Geschichte ein wenig mehr Charakter bekommt. 

Was ich schade fand war, dass die Geschichten, die sie ihm laut Klappentext erzählt, eigentlich gar keine wirklichen Geschichten waren und das Ganze dadurch eher trist war. Immer wieder erzählt sie nur von ihrer Schwester und ihrem alten Leben. Gut fand ich jedoch, was sie letztendlich mit ihren Worten bewirkt hat. 

Die Entwicklung der Story war in dem Maße, wie sie letztendlich vonstattenging nur teilweise vorhersehbar und es gab für mich einige Überraschungsmomente. Der Verlauf an sich war doch recht überzeugend und es hat mir Spaß gemacht den „Kampf“ der Protagonistin zu verfolgen. 

Der Schreibstil der Autorin ist etwas ganz besonderes! Passend zur Geschichte ist dieser anmutig und wunderschön zugleich. Allerdings muss man sich auch darauf einlassen können, dass die ganze Ausdrucksweise etwas „alt“ wirkt, was definitiv nicht jedermanns Sache ist. Mir hat es sehr gut gefallen, auch ihre Umschreibungen waren meistens richtig schön. Schon allein wegen des Stils würde ich ein weiteres Buch der Autorin lesen wollen. 

Mein absolutes Highlight ist aber dieses wahnsinnig tolle Cover! Ich habe mich vom ersten Moment an schockverliebt und im Prinzip wäre es mir fast egal gewesen was zwischen den Klappen steht, ich musste dieses Buch im Regal haben! Es passt so wunderbar zu „1001 Nacht“ und durch dieses feurige glühen auch zum Titel des Buches. 

Fazit

Ich glaube man kann es meiner Rezi entnehmen, dass dieses Buch mich etwas aufgewühlt hat und ich gar nicht so recht wusste wie ich es in Worte fassen sollte. Es hat mir gut gefallen, auch wenn es ab und an seine Schwächen hatte, vor allem durch die fehlenden Geschichten. 
Den Schreibstil muss man definitiv mögen, aber ich mag ihn! 

Empfehlung

Jeder, der „1001 Nacht“ mag sollte es mit diesem Buch versuchen. Allerdings empfehle ich vorher die Leseprobe zu lesen, da der Schreibstil, wie mehrfach erwähnt, ziemlich eigen ist.