Rezension

Ein Computergenie im Sog der Mafia

Vendetta - Katja Montejano

Vendetta
von Katja Montejano

Bewertet mit 3.5 Sternen

Die Autorin ist als Spezialistin für rasante Thriller bekannt.

Dieses Buch hat mich leider nicht zur Gänze überzeugt. OK, ich bin im Mafia-Milieu nicht so ganz zuhause. Bei mir schwingt immer noch Mario Puzos „der Pate“ mit, wenn ich Geschichten über die Syndikate lese.

Grundsätzlich orte ich mehrere Spannungsfelder:

  • das eine behandelt den persönlichen Rachfeldzug Annas, um ihren gewalttätigen Ex-Partner und Mörder ihres ungeborenen Sohnes zur Strecke zu bringen.
  • Ein zweites ist der plötzlich eskalierende Krieg zwischen mehreren Familienclans der sizilianischen Mafia. Dann wäre da noch Annas Arbeitsumfeld in der Schweiz zu nennen, das durch einen mysteriösen Amoklauf und ein sehr laues Ermittlungsinteresse der Behörden in den Blickpunkt des Lesers gerät.

Der überwiegende Teil des Thrillers ist gut und flüssig geschrieben. Ein Ereignis jagt das andere.

Stellenweise kam es mir unwahrscheinlich vor, dass ein Pate von der „Größe“ eines Russos oder eines Pizzos die Umtriebe seiner Söhne nicht rechtzeitig mitbekommen haben will. Aber vielleicht waren die Kerle wirklich so clever.

Dass Anna mehrmals in Ohnmacht fällt passt für mich so gar nicht in das Bild, das ich mir von ihr gemacht habe. Ich hätte da eher erwartet, dass sie wie wild zu zählen beginnt oder so.

Interessant finde ich, dass das Buch im Verlag „Pax et Bonum“, der in seiner Grußformel „Friede und Wohlergehen“ wünscht, erschienen ist. Das überrascht mich ein wenig.