Rezension

Ein emotionales Familiendrama

Du gehörst uns -

Du gehörst uns
von JP Delaney

Bewertet mit 4 Sternen

Eher ein Familiendrama als ein Thriller erwartet uns mit diesem Buch. Pete Riley öffnet morgens einem Mann die Tür, der seinem zweijährigen Sohn Theo wie aus dem Gesicht geschnitten ist. Miles Lambert offenbart dem verwirrten Vater, dass die Söhne der beiden Familien auf der Frühchenstation vertauscht wurden. Dem Wohle der Kinder nähern sich die beiden Familien schnell an, um so am Leben ihres jeweils leiblichen Kindes teilhaben zu können. Doch schon rasch stellt sich heraus, dass beide Familien und ihre Lebensumstände nicht unterschiedlicher sein konnten. David, der bei den Lamberts aufwächst ist aufgrund des Sauerstoffmangels während der Geburt geistig unterentwickelt, Theo dagegen ein temperamentvolles aufgewecktes Kind. Miles und seine Frau Lucy sind reich und ihr möchten das Krankenhaus auf Schadensersatz klagen und überzeugen Pete und Maddie diesen Schritt gemeinsam zu tun. Doch nach gewissen Vorfällen und im Rahmen der Ermittlungen wer hinter dem Kindestausch stecken könnte, kommen verstörende Erkenntnisse und Details ans Licht….

 

Wir erleben hier den Psychoterror von Eltern, die offenbart bekommen, dass ihr Kind gar nicht ihr leibliches Kind ist. Dieses Gefühl der Verzweiflung erleben wir mit aus der wechselnden Sichtweise von Pete und Maddie. Maddie hatte nach der Geburt Probleme eine Bindung zu ihrem Theo aufzubauen und findet nun einen Grund dafür. Dennoch möchte sie Theo, den sie über alles liebt nicht aufgeben und so kämpfen die Beiden mit allen Mitteln darum, ihr für sie gefühlt „eigenes“ Kind behalten zu dürfen.

 

Der für mich eher als Drama anstatt Thriller einzuordnende Plot beginnt sehr spannend und bleibt auch fesselnd über die gesamte Lesedauer. Wir erfahren viel von den Umständen aus Petes und Maddies Leben und können aufgrund der Ich-Perspektive direkt eine Bindung zu ihnen aufbauen. So ertappte ich mich des Öfteren, dass mir Pete etwas geheimnisvoll vorkam. Es gab während den einzelnen Kapitel immer wieder Auszüge aus der Fallakte und so erhielt man viele Informationen über Aussagen oder Schriftverkehr. Dies machte diese Story sehr abwechslungsreich und lockerte den Lesefluss auf.

 

Geschickt wurde ich vom Autor in die Irre geführt und am Ende mit einer unerwartende Wendung aufgeklärt. Ich fühlte mich gut unterhalten auch wenn diese Story für mich kein Thriller war.