Rezension

Ein fantastisches Debüt!

Lina - Hoffnung auf Leben - Emma S. Rose

Lina - Hoffnung auf Leben
von Emma S. Rose

Wenn junge Autoren ihr Debüt in die große weite Welt entlassen, ist es immer so, als würde die eigene Fantasie flügge werden. Genau das beschreibt auch die junge Paderborner Autorin Emma S. Rose in ihrer Danksagung.

Und dass eben diese jungen Autoren, die so viel Herzblut in ihre Bücher und die Vermarktung dieser Bücher stecken, absolut unterstützenswert sind, das beweist „Lina – Hoffnung auf Leben“ auf eindrucksvolle Art und Weise.

Zur Story will ich gar nicht so viel erzählen, weil jedes Wort zu viel auch zu viel verraten würde. Die Hauptfigur ist Lina, ein junges Mädchen, das eine schreckliche Kindheit erlebt. Nur Eric, der Neue in der Klasse, versucht, hinter ihre mühsam aufgebaute Fassade zu schauen und kommt der Wahrheit damit erschreckend nah. Er versucht, einen Platz in Linas Leben zu bekommen und sie aus der buchstäblichen Hölle zu retten.

Man muss sagen, dass die Geschichte ziemlich harter Tobak ist. Ich musste einige Male das Lesen unterbrechen, weil ich so berührt und geschockt war. Aber lange konnte ich das Buch auch nicht zur Seite legen, da ich auf keinen Fall das Ende hinauszögern, sondern wissen wollte, ob es für Lina und Eric ein Happy End geben kann. Dabei überrascht die Geschichte immer wieder mit unerwarteten Wendungen und vielen Spannungsmomenten.

Ob die Geschichte autobiografisch ist, weiß ich übrigens nicht, ich kann Emma S. Rose nur wünschen, dass sie es nicht ist.

Aber so oder so hat sie sich einem schwierigen Themas angenommen, vor dem viele andere Autoren zurückschrecken würden, weil es nur einen schmalen Grat zwischen Voyeurismus und bloßer Darstellung der Situation gibt, zwischen Darstellung der Ereignisse und zu krassen Beschreibungen. Aber Emma S. Rose ist diese Balance wunderbar gelungen!

Ich kann jedem, der nicht allzu zart besaitet ist, nur raten, dieses Buch zu lesen. Natürlich gibt es im Sprachstil noch ein wenig Verbesserungspotential, aber die Autorin ist jetzt schon – bei ihrem ersten Buch – auf einem Niveau angelangt, dass andere Autoren ihr ganzes Leben nicht erreichen werden.

Und die Geschichte lädt zum Nachdenken ein, zum genaueren Hinschauen, wenn Mitmenschen sich „komisch“ verhalten.

Im Gegensatz zu einigen Kritikern (z.B. auf der Rezensionsseite bei Amazon) fand ich das Verhalten der Protagonistin auch absolut nachvollziehbar.

Ein toller berührender Roman mit einem krassen Thema, super ausgearbeitet und ein durch und durch gelungenes Debüt!