Rezension

bewegend, macht nachdenklich

Lina - Hoffnung auf Leben - Emma S. Rose

Lina - Hoffnung auf Leben
von Emma S. Rose

Bewertet mit 5 Sternen

Kurzbeschreibung:

Lina ist anders – irgendwie. Schon vor langer Zeit hat sie eine unsichtbare Mauer aufgebaut, um jeden Menschen von sich fernzuhalten, der näheres Interesse an ihr zeigen könnte. Das bemerkt auch Eric, der für sein letztes Schuljahr auf Linas Schule wechselt und schon in seiner ersten Stunde auf sie prallt. Im Gegensatz zu seinen neuen Mitschülern weckt Linas abweisende Art bei dem attraktiven Jungen jedoch Interesse, weshalb er fortan versucht, ihren Schutzwall zu durchbrechen. Dass er dabei gerade zur richtigen Zeit kommt, kann er nicht ahnen, auch wenn er immer häufiger spürt, dass etwas nicht stimmt.
Schließlich schafft er es, ihr Vertrauen zu gewinnen und zwischen den beiden entwickeln sich zarte Gefühle. Doch erst, als es zu einem dramatischen Vorfall kommt, kann Eric wahrhaftig hinter ihre Mauer schauen – und muss feststellen, dass manche Fassaden nur dazu da sind, um dunkle Geheimnisse zu verdecken. Geheimnisse, an denen Lina zu zerbrechen droht… (Quelle: amazon)

Meine Meinung:

Lina ist ein schüchternes junges Mädchen, das am liebsten unsichtbar für die anderen um sie herum ist. Sie hat Mauern um sich erbaut, lässt niemanden an sich heran. Hierfür hat sie einen sehr guten Grund, denn Lina hat ein schreckliches Geheimnis.

Bis zu dem Tag an dem Eric, ein gutaussehender Junge, der bisher in den Staaten gelebt hat, in ihre Klasse kommt. Er ist fasziniert von Lina, von ihrer ganzen Art, und möchte sie näher kennenlernen.

Kann Eric Linas Vertrauen gewinnen? Und wie wird er mit ihrem Geheimnis umgehen wenn er es erfährt?

Der Roman „Lina – Hoffnung auf Leben“ stammt von der Autorin Emma S. Rose. Es ist das Debütwerk der Autorin, in dem sie ein schweres Thema behandelt.

Die Charaktere im Buch sind Emma S. Rose sehr gut gelungen. Sie wirken alle sehr realistisch und glaubhaft.

Lina ist ein sehr schüchternes, in sich gekehrtes junges Mädchen. Sie lebt mit ihrer Mutter und ihrem Stiefvater zusammen, hat aber kaum Freunde. Am liebsten wäre sie unsichtbar für die anderen, denn die Näh, den Kontakt kann sie kaum aushalten. Was keiner weiß Lina hat ein Geheimnis das sie fast erdrückt. Ich persönlich empfand Lina als doch starken Charakter, denn das auszuhalten was sie aushalten muss erfordert eine Menge Kraft. Erst im Verlauf des Geschehens lässt Lina mehr zu, öffnet sich ein wenig. Sie entwickelt sich nachvollziehbar.

Eric hat bisher in den Staaten gelebt. Er sieht gut aus und ist charmant und nun Linas Klassenkamerad. Und Eric interessiert sich für Lina, versucht mit ihr in Kontakt zu kommen, sie kennenzulernen. Zu ihm fasst Lina ganz langsam Vertrauen, es entwickelt sich eine Freundschaft und daraus wird dann allmählich mehr. Eric ist es der Lina Hoffnung gibt.

Auch die Nebencharaktere haben mir außerordentlich gut gefallen. Egal ob man nun Marian, Sasha oder auch Sally nimmt, jeder von ihnen passt wunderbar ins Geschehen und rundet es ab.

Der Schreibstil der Autorin ist sehr eindringlich und wunderbar flüssig zu lesen. Emma S. Rose schafft es perfekt die Emotionen und Gefühle zum Leser zu transportieren, ihn teilhaben zu lassen.

Geschildert wird das Geschehen abwechselnd aus Linas und Erics Persepktive. So lernt man als Leser beide Seiten sehr gut kennen und kann sich in beide Protagonisten hineinversetzen.

Die Handlung ist keine leichte Kost. Das angesprochene Thema ist in unserer Gesellschaft noch immer ein Tabu, dabei gibt es sehr viele die es ebenso aushalten müssen. Emma S. Rose beschreibt die Thematik einfühlsam aber auch schonungslos. Die Handlung berührt und stimmt nachdenklich.

Das Ende ist sehr offen gehalten. Man kann sich als Leser selbst seine Gedanken darüber machen wie es mit Lina weitergehen könnte. Macht sie ihr Studium? Und was ist mir ihr und Eric? Mir hat dieses offene Ende sehr gut gefallen, das es einfach passend ist. Und wer weiß, vielleicht schreibt die Autorin ja sogar mal eine Fortsetzung …

Fazit:

Abschließend gesagt ist „Lina – Hoffnung auf Leben“ von Emma S. Rose ein sehr bewegender Roman.

Die realistisch gezeichneten Charaktere, der eindringliche Stil und eine bewegende Handlung zu einem Tabuthema haben mich überzeugt und am Ende sehr nachdenklich gestimmt.

Sehr zu empfehlen!