Rezension

Ein feucht-fröhlicher Einstand mit Kopfschmerzen

Veilchens Winter
von Joe Fischler

Bewertet mit 5 Sternen

Der Einstieg in den ersten Fall von Oberstleutnant Valerie Mauser beginnt gleich einmal mit starken Kopfschmerzen: die Einstandsfeier als Abteilungsleiterin im LKA Innsbruck war hochprozentiger als angenommen. Zusätzlich macht ihr der Landeshauptmann, ein passionierter Jäger mit dem passenden Namen Hubertus Freudenschuss, Kopfzerbrechen.

Er beauftragt sie nämlich, Lizah, die fünfjährige Tochter eines russischen Oligarchen wieder zu finden. Das Kind wurde entführt. Obwohl die ganze Angelegenheit ziemlich stinkt, beginnt Valerie, genannt Veilchen, heimlich zu ermitteln. Sie sticht – der geneigte Leser wird es ahnen – in ein Hornissennest aus Korruption und Freunderlwirtschaft. Die Ressentiments, die der Wienerin in Tirol entgegenschlagen, werden liebevoll und teilweise mit absurdem Humor gezeichnet.

Ich finde dieses Krimi-Debüt sehr spannend. Das Buch ist leicht und flüssig zu lesen. Die Charaktere sind gut dargestellt. Einerseits ist Veilchen eine toughe Ermittlerin, andererseits muss sie sich gegen ihre bestimmende Mutter und „ach so tolle“ Schwester behaupten. Auch die Flashbacks in ihre Jugend sind hervorragend eingeflochten.

Dieses Buch reiht sich nahtlos in eine Serie österreichischer Krimis ein, die die Allmacht und Omnipräsenz der, die wie kleine absolutistisch regierende Fürsten regierenden, Landeshauptleute anprangern. Eine gelungene Darstellung.