Ein guter Auftakt mit reichlich Luft nach oben
Bewertet mit 4 Sternen
Bei diesem Krimi habe ich mich auf ein neues Ermittlerteam gefreut und wurde nicht enttäuscht. Lykke und Rudi waren mir schnell sympathisch, auch wenn sie grundverschieden sind, kommen sie gut miteinander aus und ergänzen sich perfekt. Beide tragen dunkle Erlebnisse aus der Vergangenheit mit sich, die jedoch nur informationshalber in die Handlung einfließen. Bei der Zusammenarbeit mit der recht unfähigen Provinzpolizei wird es durch ihre übergeordnete Befugnis schwierig, denn die ortsansässigen Beamten fühlen sich der Aufgabe durchaus gewachsen. Die Einbindung solcher Klischees sorgt immer für einen besonderen Unterhaltungskick, den ich in Krimis gerne miterlebe.
Das erste Kapitel (Ist das dann ein Prolog?) wirkte auf mich sehr nebulös, etwas unheimlich und im Ganzen ziemlich fragwürdig. Mit den beschriebenen Vorgängen konnte ich erst viel später etwas anfangen.
Dennis Jürgensen hat einen sehr flüssigen Schreibstil und führt mit recht bildhaften Beschreibungen angenehm durch die Handlung. Man erhält die nötigen Informationen über den Fall und die Personen und wird nicht mit unnötigen Nebensächlichkeiten zugetextet.
Der Tote steht in Verbindung mit verschwundenen Kindern und durch die Nachforschungen durchdenken Lykke und Rudi ständig den Wendungen angepasste neue Theorien, die man gespannt verfolgt. Doch gerade mit diesen häufig durchdachten und dann wieder verworfenen Theorien habe ich mich schwer getan. Das wirkt auf Dauer nicht mehr spannend, weil man kaum noch eigene Ideen zu den Tatvorgängen entwickeln kann und dann das Interesse irgendwann nachlässt.