Rezension

Ein gutes Buch für zwischendurch

Hot Like Clay -

Hot Like Clay
von Yvonne Westphal

Evelyn ist Bildhauerin, bis jetzt hatte sie nur noch keinen großen Durchbruch, deshalb arbeitet sie zusätzlich auch als Anwaltsgehilfin. Um ihre Skulpturen in Chicago ausstellen zu können, muss sie jedoch eine Unterschrift von Clay Davis für ihren Chef einholen. Dafür fährt sie viele Stunden lang, um in der Wildnis von Kentucky zu landen. Clay ist sturer als Evelyn anfangs erwartet hatte und Evelyns Auftauchen beschäftigt Clay mehr als er gedacht hätte …

Die Protagonisten:

Evelyn ist sehr ambitioniert. Sie hat ein Ziel vor Augen und möchte dieses auch unbedingt erreichen. Anfangs wirkte Evelyn sehr naiv auf mich und ihre Handlungen konnte ich nicht wirklich nachvollziehen. Gegen Ende wurde es jedoch besser und sie machte auch eine kleine Charakterentwicklung durch.

Clay ist ein A*****, zumindest auf den ersten Blick und vielleicht auch noch auf den Zweiten, umso mehr die Geschichte dann jedoch voranschritt, umso verständlicher wurden seine Motive und Handlungen. Mit der Zeit wurde er mir sogar einigermaßen sympathisch.

Die Nebencharaktere mochte ich, vor allem den Davis Clan.

Die Umsetzung:

Das Cover ist super, der Klappentext hat eine Lovestory versprochen, die perfekt für zwischendurch zu sein schein und interessant wirkte. Der Schreibstil des Buches ist ganz gut, der Gebrauch von Schimpfworten wirkte manchmal etwas fehl am Platz, aber sonst mochte ich ihn. Zuerst zum kritischen Teil (Achtung, leichte Spoiler!). Evelyn kommt zu Clay und versucht seine Unterschrift zu bekommen und direkt am Anfang macht er sich einfach der Freiheitsberaubung strafbar, da er sie in seinen Schuppen einsperrt, anschließend verschleppt er sie gegen ihren Willen zu sich nach Hause und sie hat keine Möglichkeit mehr zu gehen. Also wenn das keine Straftaten relativiert und romantisiert, weiß ich auch nicht. Ich möchte nicht, dass man mich falsch versteht, denn ich fand das Buch unterhaltsam, jedoch finde ich es sehr schwierig, dass in diesem Buch dieses Verhalten als in Ordnung dargestellt wird. Es vermittelt ein ziemlich kritisches Bild von Liebe und auch wenn viele das wahrscheinlich selbst merken, hätte ich mir trotzdem einen Kommentar der Autorin gewünscht, der dies noch einmal verdeutlicht.

Das Buch spielt innerhalb einer unfassbar kurzen Zeitspanne, gefühlstechnisch war die Geschichte ziemlich oberflächlich gehalten und alles ging an sich sehr schnell, vor allem das Ende, was ich etwas schade fand, da das Buch an sich eine Menge Potential gehabt hätte.

Mein Fazit:

Zusammengefasst ist die Geschichte unterhaltsam, hat ihre Spannungsmomente und Enthüllungen. Trotz Kritik sage ich, dass ich das Buch gerne gelesen habe. Meiner Meinung nach muss man das Buch nicht gelesen haben, wenn man jedoch eine heiße Geschichte für zwischendurch sucht, ist man hier richtig. Deshalb bekommt das Buch von mir 3 von 5 Sterne.