Rezension

Ein herausfordernder Roman

Eine Rose allein -

Eine Rose allein
von Muriel Barbery

Bewertet mit 4 Sternen

Gebundene Ausgabe: 208 Seiten

Verlag: List Hardcover (27. Mai 2022)

ISBN-13: 978-3471360460

Originaltitel: Une Rose Seule

Übersetzung: Norma Cassau

Preis: 18,88 €

auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich erhältlich

 

Ein herausfordernder Roman

 

Inhalt:

Die vierzigjährige Pariser Botanikerin Rose empfindet vor allem eines: Wut, Wut auf alles und jeden. In ihrem Leben herrscht eine Leere, die für nichts Raum bietet. Ihre Mutter hatte ihr den japanischen Vater Haru stets vorenthalten. Nun ist er tot und Rose wird zur Testamentseröffnung nach Kyoto eingeladen. Hier findet sie an der Seite von Harus Assistenten Paul in verschiedenen Tempeln und Gärten Ruhe und Liebe.

 

Meine Meinung:

„Eine Rose allein“ ist keine leichte Kost. Dies fängt beim Inhalt an, der aus sehr viel Trauer besteht. Fast jeder der Charaktere hat eine oder mehrere geliebte Person(en) verloren und muss damit fertigwerden - und jeder tut dies auf seine Weise. Und es geht weiter mit Muriel Barberys poetischem Schreibstil. Zuweilen sind die Beschreibungen sehr detailliert, dann wieder ziemlich reduziert, aber immer sehr schön. Sie sorgen dafür, dass der Roman trotz des melancholischen Themas nicht schwermütig stimmt. 

 

Die Autorin konnte mich gedanklich in ein für mich absolut fremdes Land in eine fremde Kultur versetzen und hat mich damit sehr neugierig gemacht auf Japan, das vor meinem inneren Auge vor allem in Form von Ritualen, Tempeln, Zen-Gärten und verschiedenen Speisen in den schillerndsten Farben entstand. 

 

Allerdings empfand ich das Werk als zu kurz. Es reichte mir nicht, um den Protagonisten ausreichend nahe zu kommen. Vieles hätte ich mir ausführlicher erzählt gewünscht. Trotzdem ist es ein sehr schönes Buch, das ich gerne weiterempfehle für alle, die abseits vom Mainstream lesen wollen.

 

★★★★☆