Rezension

Gehobene Literatur

Eine Rose allein -

Eine Rose allein
von Muriel Barbery

Bewertet mit 3 Sternen

Zum Inhalt:
Rose befindet sich in Kyoto, wo sie zur Testamentseröffnung ihres unbekannten japanischen Vaters gereist ist. Sie hat mit ihren vierzig Jahren das Gefühl, noch gar nicht richtig gelebt zu haben. Als Botanikerin kennt sie Blumen, aber sie betrachtet sie nicht; nichts dringt zu ihr durch, nichts kann sie berühren. Doch bevor sie den Inhalt des Testaments erfährt, soll Paul, der Mitarbeiter ihres Vaters, ihr die verschiedenen Tempel und die Zen-Gärten zeigen. Dabei kommt sie ihren Wurzeln, ihrer Trauer, aber auch Paul näher.

Meine Meinung:
Den Klapptext des Buches fand ich ziemlich ansprechend und das Cover etwas geheimnisvoll. Leider entspricht der Klapptext auch dem ganzen Inhalt des Buches, denn viel mehr passiert nicht.
Die Autorin schreibt in einer gewaltigen, pathetischen und poetischen Sprache, meist um die Pflanzen und der Umgebung der Protagonistin, die mir manchmal zu viel wurde. Die einzelnen Absätze wirkten teilweise etwas verwirrend, da man sich plötzlich an einem anderen Ort, oder in einer anderen Situation befand ohne einen vorherigen Hinweis darauf. Dies ist wirklich kein Buch zum Ablenken, da man sich sehr stark auf das Gelesene konzentrieren muss. Rose selbst machte einen melancholischen Eindruck, was aber auch nicht verwunderte bei ihrer Lebensgeschichte. Paul, selbst gefangen in seiner Trauer, ist mir sympathischer als Rose. Einzig die Passagen mit der Engländerin Beth Scott wirkten nicht so düster und gedrückt auf mich, wie der Rest des Buches.

Fazit:
Ein Buch voller poetischer Sprache und Melancholie, aber ohne viel Handlung