Rezension

Kyōto und Posie

Eine Rose allein -

Eine Rose allein
von Muriel Barbery

Bewertet mit 4 Sternen

Hier kommt ein kleines, feines und poetisches Buch:

Eine Rose allein
Muriel Barbery

Rose reist zur Testamentseröffnung ihres Vaters von Paris nach Kyōto.  
Ihren Vater hatte sie zu Lebzeiten nie kennengelernt. Einst hatte ihre französische Mutter in Kyōto eine Liebesaffäre mit einem Japaner und kehrte mit einem Baby unter dem Herzen zurück nach Frankreich.

Rose ist Botanikerin, aber sie sieht schon lange keine Blumen mehr. Das Leben hat sie hart gemacht, sie ist wütend und jetzt, mit 40 Jahren, hat sie das Gefühl noch nie gelebt zu haben.

Paul, der belgische Assistent ihres Vaters, nimmt sie freundlich in Empfang und zeigt ihr das wunderschöne Kyōto.
Ganz langsam kommen sich Rose und Paul näher …

Barbery lässt uns in das wunderschöne Kyōto eintauchen. Sie beschreibt die Tempel, Flora und Fauna in einer poetischen Sprache und lässt uns an der kleinen, zarten Liebesgeschichte teilhaben.

„Ich dachte, es gehe nur darum zu überleben, aber vielleicht muss man sterben, um wiedergeboren zu werden“ (S.184)

Meine Meinung:
Mir hat das kleine Buch sehr gut gefallen, aber ich muss dazu sagen, dass ich bereits in Kyōto war. Da der jeweilige Name des Tempels und Zen-Gartens genannt wurde, wusste ich immer sofort, wo die Protagonistin sich befindet und so konnte ich ein weiters Mal durch die Zen-Gärten wandern und träumen.

Fazit:
Grosse Leseempfehlung für alle, die Poesie lieben und für diejenigen, die schon immer nach Kyōto wollten oder es bereits waren.
4 Sterne