Rezension

Ein Herzblut-Projekt

Drei Bier auf die Vier - Maria Rossbauer

Drei Bier auf die Vier
von Maria Rossbauer

Bewertet mit 5 Sternen

Inhalt:
Sonja Obermeier ist ihren Job mehr als Leid und würde gern etwas neues anfangen. Zum Beispiel eine eigene Kneipe. Ihr Uropa war der Gründer des beliebten "Klinglwirt". Als Kind war sie immer in der Kneipe und hat dort ihre Hausaufgaben gemacht. Später hat sie in anderen Kneipen gekellnert um etwas Geld neben dem Studium zu verdienen.
Kaum stellt sie ihrer Freundin Maria Rossbauer die Frage "Was ist mit dir?", da sitzt Maria schon mit im Boot.
Gemeinsam wird geplant, organisiert, überlegt und dann geht es erst richtig los.
Als die richtige Location gefunden ist, rennt die Zeit nur so davon und kurz vor Eröffnung sind die Ungaren die den Holzboden fertig machen wollten plötzlich schon über ein verlängertes Wochenende in Ungarn.
Kann der "Klinglwirt" pünktlich zum Eröffnungstermin ausschenken, oder steht alles auf der Kippe?

Meine Meinung:
Als ich dieses Buch zum ersten Mal in den Händen hielt, wusste ich nicht wirklich was mich erwartet.
Ein Buch über eine Existenzgründung?
Viele Zahlen, Statistiken und Diagramme?
Langweilige Fakten?
Kaum hatte ich mit dem Lesen angefangen, habe ich ganz schnell gemerkt, dass alle Befürchtungen überflüssig waren.
Hier geht es natürlich um einen neuen Job, aber auf interessante und lustige Weise.
Sonja muss sehr viel Mut aufbringen ihren Traum zu verwirklichen. Sie gibt ihren geregelten Job auf, nimmt einen hohen Kredit auf und ein geliebtes Grundstück dient als Sicherheit.
Wenn etwas schief geht, hat sie nicht nur immens hohe Schulden, dann ist auch das Grundstück weg.
Mit Hilfe ihrer Eltern, ihrer Freundin und weiterer Freunde geht sie das Risiko ein.
Mir gefällt, dass sie ihr Ding macht. Sie lässt sich von niemandem reinreden.
Sie weiss von Anfang an, was sie will und was nicht.
Es gibt nur das beste Fleisch von Herrmansdorfer, Fisch von der Fischerei und Fischzucht Sebald die dafür sorgt, dass der Fischbestand des Starnberger Sees gepflegt und geschützt wird, hausgemachter Nachtisch von den Zimtschnecken, Freiland-Eier von der Familie Riedl und leckeres Bier von Löwenbräu und Franziskaner.
Die Wirtin achtet sehr auf Qualität und versucht mit den Preisen im guten Mittelfeld zu bleiben.
Sie legt ebenfalls Wert auf eine faire Bezahlung ihrer Angestellten.
Das alles macht sie mir als Leser schon sehr sympathisch. Auch ihre Freundin Maria, die regelmässig von Berlin nach München pendelt um auszuhelfen zeigt, wie wichtig Freundschaft ist.
Der Koch, der eigentlich wieder nach Australien wollte ist ebenfalls nicht wegzudenken, denn er hatte das nötige Know-How und war schon bei der Grundausstattung ein prima Berater.
Obwohl mein Mann aus Bayern kommt, war ich noch niemals in München. Falls ich unerwarteter Weise einmal dorthin komme, dann möchte ich einen Blick in den "Klinglwirt" werfen, den es dort auf der Balanstraße wirklich gibt.
Mehr über die Kneipe findet ihr übrigens unter www.klinglwirt.de

Fazit:
Sonja Obermeier zeigt uns wieviel Herzblut in ihrem Projekt steckt.
Für mich ein wirklich gelungenes Buch. Ein kurzweiliger, aber schöner Lesespaß, der mir einige tolle Lesestunden beschert hat.